Diesen bösen Satz postete der mutmaßliche V-Mann Ralf G. in einem sozialen Netzwerk. Angeblich soll der Polizeispitzel sogar radikale Tierschützer aus Braunschweig bei Straftaten unterstützt und ihnen Tipps zur Sabotage von Tiertransportern oder zur Flutung von Maststall-Baustellen gegeben haben. So berichtete es zumindest der NDR Anfang des Jahres in der Sendung „Hallo Niedersachsen“.
Was sich hier liest wie ein Krimi, scheint die bittere Wahrheit zu sein. Jedenfalls sagte Uwe Schwellnuss, Sprecher des Landeskriminalamts Niedersachsen auf Anfrage von top agrar wörtlich: „Wir bestätigen das nicht, wir dementieren es auch nicht.“
Nach Angaben des NDR ist der V-Mann am Ende aufgeflogen, weil den radikalen Aktivisten aufgefallen war, dass die Polizei oft schon vor ihnen da war, wenn sie vor Mastbetrieben oder Schlachthöfen protestieren oder andere Aktionen durchführen wollten. Außerdem habe er bei Treffen auffallend viel mitgeschrieben und speziell nach Namen gefragt, heißt es. Inzwischen soll er untergetaucht sein.
Die Polizei sah die Einschleusung eines V-Manns in die radikale Tierschutzszene offenbar als letztes Mittel an. In den vergangenen Jahren sind durch kriminelle Brandanschläge in niedersächsischen Ställen Tausende von Tieren lebendig verbrannt und Millionenschäden entstanden.
top agrar meint: Die Eskalation der Gewalt ist mehr als erschreckend. Wenn sich die Polizei nur noch mit V-Leuten zu helfen weiß, belegt dies, wie bedrohlich sie die Lage einschätzt. Selbst den Tod von tausenden Tieren scheinen die kriminellen „Tierschützer“ inzwischen ohne mit der Wimper zu zucken in Kauf zu nehmen. Dass sich solche Menschen auch noch „Tierschützer“ nennen, dafür fehlen einem schlicht die Worte.
Nachdenklich stimmt allerdings, dass der V-Mann selbst an den kriminellen Aktionen beteiligt gewesen sein soll. Wenn das stimmt, sind Grenzen überschritten worden.