Go East. Das ist der bevorzugte Handelsweg von Treckern, Mähdreschern und anderen Landmaschinen ent-lang der deutsch-polnischen Grenze. Leider ist es kein offizieller. Viele Maschinen werden nämlich geklaut, seit-dem es keine Grenzkontrollen mehr gibt. Die „Süddeutsche Zeitung“ (SZ) sprach deshalb kürzlich nicht ganz zu Unrecht von Bauernopfern.
Steffen Kögler von der Agrargenossenschaft Oderberg in der Uckermark ist so ein Opfer. Im April wurden ihm zwei Schlepper im Wert von 80 000 € direkt aus der Maschinenhalle gestohlen. Polen sei meist nur das Transitland, sagt Kommissar Slawomir Konieczny von der Polizei in Gorzów Wielkopolski (früher Landsberg an der Warthe) der SZ. Meistens würden die Maschinen hinter der Grenze in alten Fabrikhallen zerlegt, umgespritzt und Richtung Litauen, Weißrussland und die Ukraine geschickt.
Die Polizei auf der deutschen Seite ist personell viel zu gering ausgestattet, um die Diebstähle über eine höhere Kontrolldichte spürbar zu verringern. Zu allem Überfluss will Brandenburg aus Kostengründen weitere Stellen streichen.
Jetzt versuchen sich die Landwirte selbst zu schützen. Viele ließen nachts ihre Hunde freilaufen, berichtet die SZ.
Die Polizei empfiehlt darüber hinaus, alles was wertvoll ist, mit sog. künstlicher DNA zu bestreichen. Sollten die Maschinen und Geräte dann irgendwo wieder auftauchen, können sie dem Besitzer zugeordnet werden. Theoretisch zumindest. Das funktioniert nämlich nur, wenn die Polizei auf der anderen Seite der Grenze auch die entsprechenden Lampen hat, mit deren Hilfe die künstliche DNA ausgelesen werden kann. Zweifel sind angebracht.