Ich beschäftige mich seit einiger Zeit mit mechanischem Pflanzenschutz, also mit Striegeln/Hacken. Je länger ich mich damit beschäftige, desto mehr Zweifel kommen mir:
- Durch das Striegeln wird bei den immer stärker auftretenden Starkniederschlägen das Erosionsrisiko signifikant erhöht. In vielen Teilen Deutschlands kann man die Auswirkungen bereits sehen.
- Als Jäger sehe ich es kritisch, wenn die Unkrautbekämpfung in der Hauptbrutzeit teils mehrfach flächendeckend mechanisch stattfindet. Bei den heutigen Arbeitsbreiten und Geschwindigkeiten bezweifle ich, dass z.B. Junghasen die Gefahrenzone schnell genug verlassen können. Gelege sind ohnehin verloren. Außerdem würde es einige seltene Jungvögel ohne konventionelle Felder vermutlich nicht geben: Bei mir waren auf konventioneller Fläche fünf Kiebitzpaare anzutreffen.
Mein Gefühl sagt mir, dass eventuelle Zunahmen von Tierarten in „Bioflächen“ eher darauf beruhen, dass die Tiere erst nachdem sie erfolgreich auf konventionellen Flächen gebrütet haben, auf Bioflächen umziehen. Und zwar aufgrund dünnerer Bestände und eventuell besserem Nahrungsangebot. Wirtschaften wir zu 100% mechanisch, wird die Anzahl der Wildtiere vermutlich eher abnehmen.
Werner Kriegl, 94086 Bad Griesbach, Bayern