Herr zu Guttenberg, wie groß ist der Sachschaden in Deutschland?
zu Guttenberg: Wir rechnen mit Schäden von insgesamt ca. 5,4 Mrd. €. Allein aus den über 30 Mio. fm Schadholz entstehen Waldbesitzern und Forstbetrieben Verluste von etwa 600 Mio. Euro. Hinzu kommen höhere Kosten für die Aufforstung und (Wege-)Pflege. Nicht zu vergessen die Zuwachsverluste. Die Situation der betroffenen Waldbesitzer ist besorgniserregend: Es fehlt an Kapazitäten für Einschlag, Lagerung sowie den Abtransport. Zusätzlich müssen die zerstörten Waldflächen aufgeforstet und stabile, risikoärmere Wälder aufgebaut werden. Hierfür fehlt vielen Waldbesitzern das Geld.
Welche konkreten Hilfen fordern Sie?
zu Guttenberg: Die betroffenen Waldeigentümer brauchen dringend Unterstützung. Wir fordern vom Bund und den Ländern Hilfen für die Aufarbeitung, für die Holzlagerung, für den Pflanzenschutz, um die Verbreitung der Käfer einzudämmen, und für die Wiederbewaldung. Zu den Hilfen müssen Steuererleichterungen nach §34b Einkommenssteuergesetz sowie die Erhöhung der Pauschsätze für Betriebsausgaben zählen. Außerdem müssen klimatolerante Baumarten gefördert werden. 25 Mio. € Dürrehilfe sollen über die nächsten fünf Jahre fließen. Um unsere Wälder zu retten, werden größere Hilfspakete nötig sein.
Sie fordern eine Reform des Forstschädenausgleichsgesetzes. Wie sollten neue Regelungen aussehen?
zu Guttenberg: Zuletzt wurde das Forstschädenausgleichsgesetz im Jahr 2000 in Kraft gesetzt. Das zeigt, dass die aktuellen Rahmenbedingungen und Schwellenwerte für eine Inkraftsetzung herabgesetzt und angeglichen werden müssen. Wir brauchen Flexibilität bei regionalen Schadereignissen und Differenzierung bei der Holzeinschlagsbegrenzung nach den Besitzarten. Die steuerlichen Maßnahmen sollten bei der Rücklagenbildung gelockert und ergänzt werden. Des Weiteren ist ein Importstopp aus Nachbarländern derzeit mit geltendem EU-Recht nicht mehr vereinbar.
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Herr zu Guttenberg, wie groß ist der Sachschaden in Deutschland?
zu Guttenberg: Wir rechnen mit Schäden von insgesamt ca. 5,4 Mrd. €. Allein aus den über 30 Mio. fm Schadholz entstehen Waldbesitzern und Forstbetrieben Verluste von etwa 600 Mio. Euro. Hinzu kommen höhere Kosten für die Aufforstung und (Wege-)Pflege. Nicht zu vergessen die Zuwachsverluste. Die Situation der betroffenen Waldbesitzer ist besorgniserregend: Es fehlt an Kapazitäten für Einschlag, Lagerung sowie den Abtransport. Zusätzlich müssen die zerstörten Waldflächen aufgeforstet und stabile, risikoärmere Wälder aufgebaut werden. Hierfür fehlt vielen Waldbesitzern das Geld.
Welche konkreten Hilfen fordern Sie?
zu Guttenberg: Die betroffenen Waldeigentümer brauchen dringend Unterstützung. Wir fordern vom Bund und den Ländern Hilfen für die Aufarbeitung, für die Holzlagerung, für den Pflanzenschutz, um die Verbreitung der Käfer einzudämmen, und für die Wiederbewaldung. Zu den Hilfen müssen Steuererleichterungen nach §34b Einkommenssteuergesetz sowie die Erhöhung der Pauschsätze für Betriebsausgaben zählen. Außerdem müssen klimatolerante Baumarten gefördert werden. 25 Mio. € Dürrehilfe sollen über die nächsten fünf Jahre fließen. Um unsere Wälder zu retten, werden größere Hilfspakete nötig sein.
Sie fordern eine Reform des Forstschädenausgleichsgesetzes. Wie sollten neue Regelungen aussehen?
zu Guttenberg: Zuletzt wurde das Forstschädenausgleichsgesetz im Jahr 2000 in Kraft gesetzt. Das zeigt, dass die aktuellen Rahmenbedingungen und Schwellenwerte für eine Inkraftsetzung herabgesetzt und angeglichen werden müssen. Wir brauchen Flexibilität bei regionalen Schadereignissen und Differenzierung bei der Holzeinschlagsbegrenzung nach den Besitzarten. Die steuerlichen Maßnahmen sollten bei der Rücklagenbildung gelockert und ergänzt werden. Des Weiteren ist ein Importstopp aus Nachbarländern derzeit mit geltendem EU-Recht nicht mehr vereinbar.