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Einschüchterungstaktik?

Lesezeit: 3 Minuten

Kürzlich erklärte der russische Präsident seinen Landsleuten, dass das europäische Wirtschaftsembargo Europa bisher wesentlich mehr geschadet hätte als seinem Land. Der deutsche Präsident des russischen Milcherzeugerverbandes und gleichzeitig Boss eines russischen Agrarunternehmens mit gut 70000 Milchkühen hat das bestätigt. Meine kleine Hausbank hatte ihn frech zu einem Vortrag in unseren Landkreis eingeladen, um uns „Vorälplern“ die Größe und Weite der russischen Agrarlandschaft zu erklären.


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Er weilte gerade samt Familie zum Skiurlaub in Südtirol und ließ sich, da er unsere schöne Gegend liebt, auf eigene Kosten vom Chauffeur über den Brenner zu einem Tagestrip nach Rosenheim kutschieren, wo ein Saal mit ca. 800 Bauern gespannt auf ihn wartete.


Etwas „verschüchtert“, wie er meinte, begann er seine Rede. Er habe noch nie vor so vielen Menschen gesprochen. Seine Firma ist aus Presse und Fernsehen bestens bekannt und ich wollte mir deswegen den Vortrag eigentlich ersparen, um meine nervösen Schlafstörungen nicht noch zu verstärken. Am Ende überwog aber meine Neugierde und so machte ich mich – auch etwas verschüchtert – auf den Weg in die Stadt.


Bei Bier und einem von der Bank aus Freude über den kostenlosen prominenten Referenten spendierten Schweinsbraten fand meine Psyche schnell wieder ihr Gleichgewicht. Vor allem auch deswegen, weil ich fasziniert war von diesem Menschen, der da völlig uneitel und symphatisch die Bühne rockte.


Er erklärte uns, dass Russland vor allem aufgrund des Embargos mit Macht dabei sei, Agrarexporteur zu werden. Bei Hühner- und Schweinefleisch sei dies schon gelungen. Aha, deswegen also der Schweinsbraten, dachte ich mir da. Bei Milch, so seine Prognose, sollte es noch ein paar Jahre dauern, dann sei der Milchmarkt im Osten für uns verloren. Zum Glück hatte ich zu diesem Zeitpunkt des Referates schon gegessen.


Der deutsche Russe erzählte, er habe tags zuvor in seinem Ferienort mit einem Münchener in der Sauna gesessen. Als er diesem berichtete, wie viel Milch er produziere, sei der sehr beeindruckt gewesen. Dennoch, so der Saunakollege, würde er unsere heimische Milch der russischen immer vorziehen. Genau hier liege unsere Zukunft, versuchte uns der deutsche Russe damit zu beruhigen. Wir sollten versuchen, mit dem guten Image unserer Milchprodukte zu punkten. Na, das klang ja nicht schlecht. Vielleicht muss unsere Milch wirklich knapper und wertvoller werden? Hoffentlich bleibt die viele Russenmilch dann draußen.


Gerne darf die Bank dann nächstes Mal Milch und Käsespezialitäten servieren, sollte uns der „Russe“ wieder einmal die Ehre geben.


Herzlichst, Ihr Hans Neumayer

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