Dr. Robert Habeck (46), Schleswig-Holsteins Grüner Landwirtschaftsminister, will eine bundesweite Steuer auf chemische Pflanzenschutzmittel einführen. Zur Vorbereitung hat er vom Helmholtz-Zentrum für Umweltforschung ein Gutachten über eine solche Abgabe erstellen lassen. Die Ergebnisse werden am 5. Oktober in Berlin vorgestellt. Nach dem, was bislang durchgesickert ist, beinhalten sie Folgendes:
- Es soll eine Basis-Abgabe in Höhe von 20 €/ha für die maximal zulässige Aufwandmenge für jedes Pflanzenschutzmittel erhoben werden. Auf diese Basis-Abgabe soll je nach Risikopotenzial und Einsatzgebiet eines Mittels eine Zusatz-Abgabe aufgesattelt werden.
- Die Abgabe will Habeck bei inländischen Herstellern und Importeuren bzw. Groß- und Einzelhändlern erheben.
- Allein die Basis-Abgabe würde die Mittel um 40 % bis 50 % verteuern.
- Es wird erwartet, dass dadurch der Pflanzenschutzmitteleinsatz kurzfristig um 20 %, langfristig um 35 % sinkt.
- Dennoch soll die Abgabe Bund und Ländern 1 Mrd. € pro Jahr einbringen. Das entspricht 59 €/ha.
- Die Verteuerung sei für die Landwirtschaft tragbar. Hektarbezogen würde auf 20 bis 40 % der Gewinne zugegriffen, heißt es.