Heu ist in der Mongolei ein Luxus. Deshalb werden im Winter nur Jungtiere, Arbeits- und Rennpferde zugefüttert. Alle anderen Tiere müssen sich ihr Futter auch bei geschlossener Schneedecke und bis zu - 40 °C selbst suchen. Das überleben längst nicht alle Tiere. Ställe oder sonstige Schutzmöglichkeiten gibt es in der baumlosen Steppe kaum. Obwohl die mongolischen Bauern keinen Grundbesitz kennen, nutzen Familien meist seit Generationen die gleichen Weidegebiete. Dort werben sie auch das Winterfutter.
Das gemähte Gras muss sofort aufgeladen werden, weil es sonst von den frei laufenden Pferde- und Rinderherden aufgefressen würde. Es wird erst im Winterlager getrocknet.
Um ein Rennpferd gut durch den Winter zu bringen, benötigt ein mongolischer Landwirt etwa die Heumenge, die der Klein-Lkw auf dem Foto geladen hat. Arbeitspferde und Jungvieh bekommen deutlich weniger.Adriane Lochner