Eine Entkopplung der Tier- und Flächenprämien, wie Brüssel sie jetzt vorschlägt, würde zu massiven Verwerfungen innerhalb der Landwirtschaft und zu einem Verwaltungs-Chaos führen. In dieser Kritik sind sich fast alle Experten in der agrarpolitischen Szene einig. Die EU-Agrarminister, die in den nächsten Monaten über das Reformpaket beraten, sollten deshalb das missglückte Entkopplungs-Modell zur Überarbeitung an den Absender zurückschicken! Damit wird klar: In der vorgeschlagenen Form kann die Entkopplung auf keinen Fall zum 1. Januar 2004 in Kraft treten. Dies wäre auch nicht zu verantworten. Auftrieb bekommen jetzt die Befürworter einer einheitlichen Flächenprämie. Doch Vorsicht: Auch eine solche Lösung würde zu erheblichen Umverteilungseffekten und Verwerfungen führen. Wenn überhaupt weiter entkoppelt werden soll, darf dies nur behutsam und schrittweise geschehen. Dafür müssen neue, praxistauglichere Modelle entwickelt werden. Das ist sicher nicht einfach. Denn, so kommentierte der renommierte Göttinger Agrarökonom Prof. Manfred Köhne die Brüsseler Reformvorschläge: Wie fast immer in der Agrarpolitik haben wir nur die Wahl zwischen schlechten Alternativen. Jetzt kommt es darauf an, daraus noch das Beste zu machen. hgt
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