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Konventioneller Maststall mit Komfort

Lesezeit: 3 Minuten

20% mehr Platz, geringerer Schlitzanteil und viel Beschäftigungsmaterial: Stefan Türk hat beim Stallbau vor vier Jahren viele Extras berücksichtigt. Heute profitiert er davon.


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Spinnt der Türk?“, fragten Berufskollegen als Sauenhalter Stefan Türk (37) im Jahr 2014 mit einem Aufzucht- und Maststall aussiedelte. „Es war nicht die Investition an sich, die die Leute verwunderte, sondern die Ausführung des Stalles“, erzählt der Landwirt aus Bad Neustadt/Saale.


Denn Türks Stall bietet den Schweinen 20% mehr Platz als gesetzlich vorgeschrieben. „Ich habe viele Mastställe angeschaut und festgestellt, dass Leistungen und die Tiergesundheit besser sind, wenn die Schweine mehr Fläche haben“, so der Tierhalter.


35% Zuschuss:

Erleichtert hat seine Entscheidung, dass die Investitionsförderung damals das höhere Platzangebot mit 35% Zuschuss honorierte. Die Förderung für besonders artgerechte Tierhaltung war u. a. an folgende weitere Bedingungen geknüpft:


  • bei Spaltenboden muss eine Komfortliegefläche, z.B. mit geringerem Schlitzanteil vorhanden sein;
  • für alle Tiere müssen drei verschiedene Beschäftigungsmaterialien zugänglich sein;
  • eine Tränke für je sechs Tiere;
  • Strukturierung der Buchten in Fress-, Liege und Bewegungs-/Abkotbereiche.


Türk setzte alle diese Kriterien bei seiner Investition um und errichtete einen Stall mit sechs Kammern für jeweils 192 Masttiere und drei Kammern für jeweils 192 Aufzuchttiere. Die Zuluft kommt über die Traufe und eine Schlitzdecke in den Stall und wird zentral abgesaugt.


Gute Leistungen.

Der Schweinehalter ist mit seinem Stall sehr zufrieden. Obwohl er hier die schlechteren 50% der eigenen Ferkel mästet, haben seine Tiere konstant 900 g Zunahmen bei einer Futterverwertung von 2,6 zu 1 erreicht. Das bestätigt LKV-Berater Marcel Häusler. Die Tierverluste liegen unter 1% und bis auf eine Ausnahme musste er bisher bei keinem Durchgang Antibiotika einsetzen.


Türk führt die gute Tiergesundheit auch auf die geringere Belegung und das höhere Luftvolumen zurück. Positiv wirkt aus seiner Sicht aus, dass er den Stall relativ kühl fährt. „Wir stallen die Ferkel bei 21 bis 22 °C ein und fahren dann schnell auf 16 °C herunter.“ Zudem füttert Türk proteinreduziert, was auch die Ammoniakemissionen vermindert. „Im Mittel der Mast liegt der Rohproteingehalt in der Gesamtration bei 145 g/kg Futter“, berichtet der Schweinehalter.


Eine stärkere Verschmutzung der Liegebereiche mit geringerem Schlitz-anteil konnte er nicht feststellen.


„Stall ist wirtschaftlich“:

Dass die Wirtschaftlichkeit stimmt, liegt zum einen an der guten Förderung. Türk hat zwar insgesamt 733 €/Platz einschließlich Erschließung, Futterzentrale und Güllegrube für den Stall, den er schlüsselfertig bauen ließ, ausgegeben. Mit Berücksichtgung des Zuschusses reduzierten sich die Kosten pro Stallplatz jedoch auf 566 €/Platz.


Zum anderen konnte der Schweinehalter bei der Initiative Tierwohl (ITW) mit seinem Stall immer den kompletten Förderrahmen ausschöpfen. Bei der ersten ITW-Runde waren es 7,80 € pro erzeugtem Tier, bei der zweiten bekommt er 5,50 €.


Türk überlegt jetzt, einen weiteren Maststall zu bauen. Am liebsten wäre ihm ein leicht eingestreuter Stall mit Auslauf nach dem System „Gelb“. Doch bevor er das anpackt, muss erst die Vermarktung stehen. „Ein kostendeckender Preis muss sein“, so der Landwirt.

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