Beim Lohnunternehmen Potthoff und Scheipers im münsterländischen Darfeld ist die Gülle ein wichtiger Teil des Geschäfts. Die Partner Bernd Potthoff und Thomas Scheipers setzen auf langfristige Geschäftsbeziehungen. Deshalb bemühten sich die beiden, Kunden die unter „Gülle-Druck“ geraten sind, aktiv zu unterstützen: „Um Weihnachten herum waren bei einigen Kunden die Lager randvoll. Wir haben dann noch freien Lagerraum in der Region vermitteln können.“
Schon Wochen vorher hatte sich Thomas Scheipers umgesehen bzw. -gehört, wo man noch Gülle unterbringen könnte. Das sind in der Region vor allem leerstehende Ställe bzw. Güllebehälter die noch intakt, aber nicht mehr genutzt sind. Auch einige aktive Betriebe konnten noch aufnehmen. Dabei achten die Lohnunternehmer darauf, die Hygienevorschriften einzuhalten. Wenn ein Betrieb noch Gülle aufnimmt, dann im Hochbehälter und nicht unter dem Stall. Notfalls muss er eigene Gülle vom Behälter zurück in den Güllekeller pumpen und so Platz schaffen.
Thomas Scheipers schätzt, dass sie bis Anfang Februar rund 3500 m³ an zehn bis 15 Stellen untergebracht haben. Die Besitzer der Lager rechnen direkt mit den abgebenden Landwirten ab. Der Preis fürs „Notlager“ bewegte sich nach Einschätzung von Bernd Potthoff pauschal zwischen 3 und 4 €/m³. Einige rechneten auch pro Monat ab. Das Lohnunternehmen vermittelte und transportierte die Gülle.
Bis Ende Januar hatte sich die Situation jeden Tag verschärft. Einige Schweinemastbetriebe konnten nicht mehr aufstallen, da sie überhaupt keine Gülle mehr lagern konnten. Nach Ansicht der beiden Lohnunternehmer wird künftig mehr Lagerkapazität gefordert sein. Generell rechnen sie damit, dass sich dadurch der Strukturwandel weiter anheizt. -gh-