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Gutachten Klimaschutz

Mehr Nadelholz und weniger Fleisch

Lesezeit: 3 Minuten

Die Wissenschaftlichen Beiräte für Agrar- und Waldpolitik sehen in ihrem neuen Gutachten zum Klimaschutz in der Land- und Forstwirtschaft vier besonders wichtige Ansatzpunkte für die Reduzierung von Treibhausgasen:


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  • eine produktive Forstwirtschaft,
  • den Schutz von Mooren,
  • veränderte Essgewohnheiten und
  • die effizientere landwirtschaftliche Produktion.


Die wichtigste Empfehlung für die Landwirtschaft ist eine konsequente Moorschutzstrategie für landwirtschaftlich genutzte Moorflächen. 5% der Agrarfläche Deutschlands seien für die Hälfte der Treibhausgas-Emissionen der landwirtschaftlichen Bodennutzung verantwortlich, heißt es im Klimaschutzgutachten. Es müsse definiert werden, wie landwirtschaftlich genutzte Moorflächen in Zukunft bewirtschaftet werden sollen und – soweit dies „zu vertretbaren Kosten und sozialverträglich möglich“ sei – besonders schutzwürdige Flächen wiedervernässt werden.


Kommt die N-Steuer?

Darüber hinaus fordern die Beiräte, das Düngerecht zu verschärfen und konsequent durchzusetzen, um die Stickstoffüberschüsse zu verringern. Wenn das nicht reicht, soll eine Stickstoffabgabe kommen. Die flächendeckende Extensivierung der Produktion bringe aber keine Vorteile für den Klimaschutz.


Die Bioenergieförderung müsste sich nach Ansicht der Wissenschaftler auf den Anbau von Kurzumtriebsplantagen und bei Biogas auf die Vergärung von Gülle und anderen Reststoffen konzentrieren.


Anders als Bundesumweltministerin Barbara Hendricks (SPD), die den Anteil der Ökolandbaufläche bis 2030 auf 20% erhöhen will, sehen die Beiräte darin keinen Beitrag für eine klimafreundlichere Landwirtschaft.


Aus Klimaschutzsicht sei es aber unumgänglich, dass die Verbraucher künftig weniger tierische Lebensmittel verzehren, meinen die Wissenschaftler. Dazu schlagen sie vor, den Verbrauch von Fleisch, Milch und Käse zu verteuern, indem der bisherige ermäßigte Mehrwertsteuersatz (7%) abgeschafft und der volle Betrag (19%) erhoben wird. Flankiert werden soll dieser Ansatz durch Hilfen für einkommensschwächere Verbraucher.


Die größten Potenziale sehen die wissenschaftlichen Berater des Bundeslandwirtschaftsministers in der Forstwirtschaft. Ohne die Speicherung von Kohlenstoff in Wäldern und Holzprodukten wären die Treibhausgas-Emissionen schon heute um mehr als 14% höher. Deshalb brauche man produktive Wälder, die nachhaltig genutzt werden. Notwendig sei es, künftig trockenheitstolerantere Nadelholzarten in Mischbeständen mit Laubholz anzupflanzen. Darüber hinaus müsse mehr Holz in langlebigen Holzprodukten verarbeitet werden.


Gemischte Reaktionen:

Die Verbände reagierten unterschiedlich auf das Gutachten. Der Generalsekretär des Deutschen Bauernverbands, Bernhard Krüsken, sprach von einem Beitrag „zur dringend notwendigen Versachlichung der Klimaschutzdiskussion“, warnte aber zugleich vor „Strafsteuern und einer pauschalen Dämonisierung von Lebensmitteln tierischer Herkunft“. Auch der Präsident der Arbeitsgemeinschaft der Deutschen Waldeigentümer, Philipp Freiherr zu Guttenberg, begrüßte das Gutachten ausdrücklich.


Kritik kommt dagegen vom BUND. Der Umweltverband lehnt v.a. die Erhöhung des Nadelbaumanteils ab und sieht im ökologischen Landbau „einen besonders wirkungsvollen Beitrag zum Klimaschutz“, so BUND-Chef Hubert Weiger. Unterstützung bekommt Weiger dabei vom Bund Ökologische Lebensmittelwirtschaft (BÖLW).


top agrar meint: Man muss nicht von allen Punkten des Gutachtens begeistert sein. Die Beiräte haben aber eine ausgewogene Grundlage für die weitere politische Arbeit geschaffen. Barbara Hendricks sollte hineinschauen und ihren Plan überarbeiten.

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