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topplus Aus dem Heft

Nachhaltige Veränderungen

Lesezeit: 3 Minuten

Eine sechzehnjährige Schwedin treibt die Jugend in Massen zu Fridays-for-Future-Demos. Nachhaltigkeitsthemen wie Biodiversität und Klima erschüttern als Wahlkampfschlager die europäische Parteienlandschaft. Selbst ein CSU-Ministerpräsident wie Markus Söder wird grün, ohne rot zu werden: Wer noch immer glaubt, steigende Anforderungen an die Landwirtschaft mit kernigen Sprüchen und etwas Marketing-Lametta aussitzen zu können, dürfte am Ende mit genauso leeren Händen dastehen wie der Bayerische Bauernverband nach dem Volksbegehren zur Biene.


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Man kann den neuen Umweltbewegungen zu Recht eine gehörige Portion Zeitgeist vorwerfen, sich über die Lebenslügen und Widersprüche grüner Milieus lustig machen (Stichwort: Flugreisen). Der Grundkritik kann sich auch die Landwirtschaft nicht verschließen: In Zeiten, in denen selbst die Buche im Wald vertrocknet und Artenrückgänge Ökosysteme an ihre Grenzen bringen, müssen Lösungen her. Hier und heute. Ohne: Ja, aber.


Wie das geht, stellen immer mehr Praktiker unter Beweis. Die einen durchleuchten ihren Betrieb mit einer individuellen Klimabilanz, verringern ihren Fußabdruck an Treibhausgasen und binden sogar CO2 aus anderen Sektoren durch Maßnahmen wie den Humusaufbau. Die anderen legen nicht nur üppige Blühwiesen an, sondern machen – finanziert durch Spenden aus dem Internet oder Initiativen wie dem F.R.A.N.Z.-Projekt – auch noch einen neuen Betriebszweig daraus. Zur Wahrheit gehört: Auch unter Landwirten gibt es Brunnenverschmutzer, Klimasünder und Artenschutzrüpel. Vorrangig sind die Bauern aber eines: zupackende Problemlöser bei den zentralen Herausforderungen unserer Zeit.


Die Frage lautet nicht, ob die Landwirtschaft nachhaltiger werden muss. Sie lautet, wie Produkte und Dienstleistungen, die das Tierwohl stärken und den Arten- und Klimaschutz voranbringen, honoriert werden können. Genau hier ist noch eine Menge Luft nach oben. Die Ministerinnen Klöckner und Schulze überbieten sich mit Forderungen nach mehr Tierwohl und Klimaschutz, können sich aber nicht zusammenraufen, auch Kompromisse für die Zielkonflikte (etwa bei der neuen TA Luft, S. 34) zu schmieden. Handel und NGOs sind sich für keinen neuen Standard zu schade, drücken die Mehrkosten aber allzu gerne allein den Bauern aufs Auge.


Wenn es die Gesellschaft ernst meint, dann ist sie den Landwirten Antworten und Anreize schuldig. Das beginnt beim Schutz der hiesigen Erzeuger vor Billigimporten. Und es endet bei einer Gemeinsamen Agrarpolitik, die nicht den Besitz von Fläche belohnt, sondern das Engagement für die Gesellschaft.


Auch die Landwirtschaft muss liefern. Betriebe, die seit Generationen im Einklang mit der Natur wirtschaften, brauchen sich von niemandem in Sachen Nachhaltigkeit belehren zu lassen. Aber sie müssen sich fragen, ob alle Erfolgsrezepte aus der Vergangenheit noch für die Zukunft gelten.


Es ist Zeit, die Themen anzupacken. Hier und heute. Ohne: Ja, aber.

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