Der Milchmarkt ist nicht in dieser Schieflage, weil die Bauern oder die Produkte nicht mehr gebraucht werden. Sondern weil ganz bewusst eine Überproduktion geschaffen wurde und die Bauern von ihrem Markt immer weiter entfernt wurden. Ganz bewusst, denn die Milcherzeuger besitzen etwas, das andere gerne hätten: Land! Somit ist diese Krise absolut nicht mit Werften, Holzmann etc. zu vergleichen. Sondern das Problem liegt in der nicht an die Nachfrage angepassten Produktion. Diese Schieflage muss geändert werden! Dass die Regierung bis jetzt nur mit Steuergeldern im Gießkannenprinzip reagiert, nutzt den Betrieben nichts!
Doris Peitinger, 82389 Böbing
Doris Peitinger, 82389 Böbing
Prämien abschaffen
Dem Artikel kann ich nur zustimmen. Es wird ein mit Steuergeldern finanzierter Verdrängungswettbewerb geführt. Laut Betriebszweig- auswertung bestehen bei einem 100er-Milchvieh-betrieb oder 250er-Sauen-betrieb mit Teilmast zwischen den 25% der besten und 25% der schlechtesten Betriebe Einkommensunterschiede von ca. 80000 €/Jahr. Der Unterschied ist entschieden zu groß. Durch die vielen Subventionen, wie Flächenprämien und AFP-Gelder, werden schlecht wirtschaftende Betriebe am Leben erhalten und den gut wirtschaftenden wird das Leben unnütz schwer gemacht. Denn auch die schlecht wirtschaftenden Betriebe produzieren Überschüsse (am Markt vorbei). Die 25% der Schlechten sind in der Regel immer die gleichen Betriebe. Wenn der Bauernverband den deutschen Landwirten eine super Ausbildung bescheinigt, heißt das noch lange nicht, dass diese auch alle gut wirtschaften. Was nützt einem ein enormes Wissen, wenn man nicht imstande ist, sein Wissen in Euro umzusetzen. Die Flächenprämien einschließlich Greening sollten europaweit abgeschafft werden. Unsere Verbandsfürsten sehen das natürlich anders. Das sind überwiegend Großagrarier und sie arbeiten wie viele Gewerkschaftsfunktionäre erst in die eigene Tasche. Größere Betriebe kommen auch ohne Subventionen klar und kleinen sollte man ihr Hobby nicht mit Steuergeldern finanzieren.
Detmer Woltjen, 27777 Ganderkesee
Detmer Woltjen, 27777 Ganderkesee
Ganz weit weg
Der Blick von außen ist dieses Mal wirklich von ganz weit außen! Hierzu habe ich einige Anmerkungen:
Trotzdem würden sich genauso wie bisher zwei Drittel bis drei Viertel der Tierhalter pro Generation verabschieden. Aber dazu muss man nicht alle Verbleibenden und Ausscheidenden finanziell ruinieren.
Herbert Rippel,
96178 Pommersfelden
96178 Pommersfelden
Vergleich hinkt!
Landwirtschaft bedeutet Umgang mit Boden, Pflanzen, Tieren und mit unserer Kulturlandschaft. Diese brauchen eine individuelle Behandlung beziehungsweise Bewirtschaftung. Am ehesten ist das durch klein- strukturierte bäuerliche Landwirtschaft möglich. Man kann Landwirtschaft nicht mit industrieller Produktion von toten Gütern gleichsetzen. Deswegen hinkt der Vergleich mit Holzmann etc. Außerdem gibt es bei großen Betriebsstrukturen erhebliche Probleme mit großen Transportentfernungen, vermehrtem Einsatz von Chemie, oft auch mit der „Gießkanne“, weil eine individuelle Behandlung nicht mehr so leicht möglich ist und es den Entscheidungsträgern vom Schreibtisch aus auch leichter fällt, naturschädliche Entscheidungen zu treffen.
Die Bevölkerung will das schon lange nicht mehr. Und ich auch nicht. Alles redet heute von Kultur, die oft keine ist, aber die wahre und echte gewachsene Kultur wird vor die Hunde gefahren! Paul-Gerhard Fenninger, 83379 Wonneberg
Die Bevölkerung will das schon lange nicht mehr. Und ich auch nicht. Alles redet heute von Kultur, die oft keine ist, aber die wahre und echte gewachsene Kultur wird vor die Hunde gefahren! Paul-Gerhard Fenninger, 83379 Wonneberg
Familien statt Fabriken
Sinn der jetzigen Politik ist, dem Bürger billige Lebensmittel zu ermöglichen. Familienbetriebe sollten deshalb auf lange Sicht erhalten bleiben. Diese arbeiten günstig und machen Abstriche im privaten Bereich, wenn es in der Landwirtschaft eng wird. Fallen diese Betriebe auf Grund der Marktlage weg und produzieren nur noch große Agrarfabriken Milch oder liefern Rindfleisch, würden die Preise explodieren. Die Bauern, die jetzt für einen minimalen finanziellen Ausgleich und aus Liebe zum Beruf sieben Tage die Woche und mehr als acht Stunden am Tag arbeiten, wären dann in großen Agrarfabriken beschäftigt. Acht Stunden am Tag, fünf Tage die Woche, Urlaubsanspruch und wenigstens Mindestlohn. Die Familie müss-te nicht mehr mitarbeiten und könnte sich auf dem Arbeitsmarkt umsehen. Was würde dann Milch kosten?
Sylvia Geffe, 49744 Geeste