Als Wladimir Putin den in Russland wirtschaftenden deutschen Großbauern Stefan Dürr (40) Anfang August fragte, was er von einem russischen Importverbot für westliche Lebensmittel halte, antwortete ihm dieser: Das sei schon in Ordnung. Damit könne Russland seine eigene Lebensmittelproduktion stärken. Am Tag darauf verhängte Putin dann tatsächlich ein solches Einfuhrverbot.
Darunter leiden jetzt nicht nur die deutschen Bauern. Dürr indes profitiert davon, weil die Agrarpreise in Russland stabil sind oder sogar steigen. Und staatlich subventionierte günstige Kredite für die Landwirtschaft gibt es auch noch.
Nutznießer ist u. a. Dürrs Ekosem, mit 21 000 Kühen der größte russische Milchviehbetrieb. Bis Silvester rechnet Dürr laut „Handelsblatt“ mit neuen Staatsbank-Krediten im Wert von 50 Mio. € für seine Unternehmen. Bisher machten die Banken häufig einen großen Bogen um die russische Landwirtschaft.
Dürr, inzwischen auch russischer Staatsbürger, lebt und arbeitet seit über 20 Jahren in Russland. Wie das „Handelsblatt“ berichtet, soll er in ganz Russland über 200 000 ha Land besitzen.