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topplus Glosse

Reisen bildet

Lesezeit: 2 Minuten

„Komm doch mit nach Wisconsin, da lernst Du was!“ sagte ein Kollege im Jahr 2000 zu mir, weil er wusste, dass wir gerade im Begriff waren, unseren Stall umzubauen. Ich lehnte dankend ab. Das Programm mit Universitätsvorträgen, Powerführungen über viele Vorzeigefarmen und lediglich einer kleinen Stadtführung als kulturelle Ergänzung war mir zu stressig. Außerdem war ich gerade selber sehr „busy“, wie der Ami sagt, und so war mir die Reise das Geld nicht wert.


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Wir waren, wie gesagt, eh gerade am Bauen und so wusste ich fürs Erste, was meine nächsten Schritte auf meiner bescheidenen „Karriereleiter“ waren. Als die Kollegen dann heimkamen, durfte ich mir dafür anhören, was sie alles erlebt, gesehen und gelernt hatten. Und was ich alles falsch geplant hatte bei unserem Bau.


Mit zweien von ihnen unterhielt ich mich darüber, wie weit die Seitenwand unseres „Melkhäuschens“ offenbleiben könnte, um sie im Winter noch frostsicher schließen zu können. Dabei erzählten sie mir mit mitleidig glänzenden Augen, dass sie in Wisconsin ein Melkhaus besichtigen konnten, an dem eine Wand das ganze Jahr über komplett offen war. Wow, wie cool ist das!


Allerdings, so konnte ich ihnen gerade noch aus der Nase ziehen, hatte der Frost in diesem Gebäude keine Chance, weil darin 23 Stunden am Tag gemolken wurde. Aha, ja dann hatte ich also doch nicht alles falsch gemacht. Ich hatte ja nie vor, durchgehend zu melken. Das überlasse ich den Amerikanern. Sind ja tolle Profis, dachte ich. Bis letzte Woche zumindest. Da war zu lesen, dass zwischen 2004 und 2018 die Zahl der Milchviehhalter in Wisconsin um die Hälfte geschrumpft sei. Oha! Hat die andere Hälfte wohl zu wenig aufgepasst im glücklichen „Dairyland“ Wisconsin? Wie wurde den Reiseteilnehmern von den Dozenten seinerzeit vorgebetet: „Die Amis nicht kopieren, sondern kapieren“. Kopiert habe ich sie beileibe nicht. Aber allmählich beginne ich, sie zu kapieren.


Also wenn Sie mich fragen: Es stimmt schon – Reisen bildet.


Aber daheimbleiben auch!


Herzlichst Ihr, Hans Neumayer

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