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topplus Reportage

Schritt für Schritt zum Roboter

Lesezeit: 3 Minuten

John Killen findet keine Arbeitskräfte für seinen Betrieb. Jetzt melkt der erste Roboter.


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Der letzte Betrieb auf unserer Reise gehört John Killen (46) – er ist übrigens einer der rund 50 Cousins der Killen-Brüder in der Region. John Killen hält mit seinem Onkel 200 Kühe und 100 Fleischrinder – und der Betrieb ist im Umbruch. Der Onkel möchte in Rente gehen, und John Killen findet keinen Mitarbeiter für seinen Betrieb.


John Killen ist ein bedächtiger Mann. Und er ist der erste irische Landwirt, den wir treffen, der nicht komplett für seinen Job brennt. Den Milchpreis findet er mit umgerechnet 31 Cent zu niedrig. Die Kosten für Futter, Dünger und Co. seien in der letzten Zeit deutlich gestiegen.


Er war dafür, die EU zu verlassen. Doch jetzt hat sich seine Meinung geändert. Bedingt durch das Abstimmungschaos in London. Und durch die Erkenntnis, dass der Handel mit der EU künftig schwieriger werden könnte. Nachdem er erst einmal Dampf abgelassen hat, sagt John Killen aber auch: „Wenn ich die Landwirtschaft nicht lieben würde, hätte ich längst aufgehört.“


Freiheit durch den Roboter?


Die Kühe geben im Schnitt 8400 kg und bleiben vier bis fünf Laktationen. Der sehr gepflegte Fischgrätenmelkstand ist 17 Jahre alt. Aber John Killen, der zwei Kinder hat (8 und 10), ist sich sicher: „Die nächste Generation wird nicht im Melkstand stehen.“ Er hat sich deshalb in Ländern, wie z.B. in den Niederlanden, hochtechnisierte Betriebe angesehen und sich zum Roboter entschlossen: „Das gibt mir künftig mehr Freiheit“, hofft er.


Aber die Umstellung läuft Schritt für Schritt. Der Landwirt möchte erst Erfahrungen sammeln. Man hat den Eindruck, dass er der Technik anfangs noch nicht getraut hat. Derzeit ist die Herde geteilt. Die besten 53 Kühe stehen jetzt ganzjährig im Stall, das Melken übernimmt hier seit November ein Roboter. Die anderen Kühe gehen nach wie vor auf die Weide und kommen zum Melken in den Stall. Die ersten Erfahrungen sind gut, erzählt John Killen.


Gerade ist er damit beschäftigt, einen weiteren Stall für den zweiten Roboter umzubauen. Die Gruppen bleiben also getrennt. Die neue Anlage soll noch im Frühsommer eintreffen. Die Tiere aus diesem Stall will er weiter zeitweise auf die Weide lassen. Dafür reiche die Fläche in der Nähe dann aus. Und die übrigen Tiere? Hier ist sich John Killen nicht sicher, wie es weitergeht. Er hat sich noch nicht festgelegt, ob er seinen Bestand auf ca. 120 Kühe an zwei Robotern abstockt oder eine dritte Anlage anschafft. Zunächst möchte er weitere Erfahrungen sammeln. John Killen bleibt vorsichtig.

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