Horst Seehofer (56), CSU-Landwirtschaftsminister, wird in den Medien und von politischen Freunden immer noch nachgesagt, dass er sich mit dem Agrarressort nicht ausgelastet fühle. Ist das wirklich alles?, soll er gelegentlich seine Mitarbeiter gefragt haben, wenn nicht gerade Gammelfl eisch oder Vogelgrippe die Tagesordnung bestimmt. Munter mischt sich der Vollblut-Sozialpolitiker denn auch in die Gesundheits- und Sozialpolitik ein und nervt damit anscheinend nicht nur den SPD-Koalitionspartner. Horst Seehofer sollte gucken, dass Schaf und Rind gesund bleiben und nicht Opposition in der Regierung spielen, moserte kürzlich SPD-Vize Kurt Beck zu Seehofers Kritik an der Rente mit 67. Ähnlich grummelte es aus der CSU-Landesgruppe. Bei den Bauern und in der Bevölkerung kommt Seehofers Art dagegen bestens an. Sie schätzen die klaren Worte des bayerischen Querdenkers. Im ZDF-Politbarometer rangiert er mittlerweile auf Platz 1, vor Angela Merkel. Seinen Ministerposten betrachtet Seehofer als eine Art Minijob, unkte der Spiegel und spekulierte, dass Seehofers eigentliches Karriereziel sei, den CSU-Parteivorsitzenden Edmund Stoiber zu beerben.
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