„Der Berufsstand kommt in den Medien viel zu schlecht weg. Eigentlich werden nur drei Bilder transportiert:
Das eine ist dieses grauenvolle Bauer-sucht-Frau-Bild, wo Hein Blöd mit den schiefen Zähnen zusehen muss, dass er mit Ende 30 endlich mal eine Frau an die Hand kriegt.
Das andere Bild sind die ganzen gemeinen Großmäster, die ihre Viecher mit Antibiotika vollstopfen und Dioxin-Eier produzieren.
Und dann gibt es eine kleine Nische, da herrscht so ein ganz romantisch-verklärtes Agrarierbild vor, wo die Frau mit ihrer selbst genähten Schürze mit der hübschen Bordüre morgens um sechs schon gut gelaunt und apfelwangig die kleinen blonden Kinder in den Bauerngarten entlässt und ihrem Mann noch den Caro-Kaffee hinterherträgt. Ich kenne keinen Betrieb, auf den diese Bilder zutreffen.“
Das meint Katharina Borchert (40), Geschäftsführerin von Spiegel-Online. Die Journalistin ist die Tochter des früheren Landwirtschaftsministers Jochen Borchert (siehe auch S. 168).