James Rebanks (40), Schafhalter aus dem Lake District im Nordwesten Englands, sorgt zurzeit auf der Insel für viel Aufsehen. Seit April steht sein Buch „The Shepherd’s Life“ (Das Leben des Schäfers), auf den britischen Bestseller-Listen. Täglich verfolgen außerdem über 70 000 Menschen über Twitter, was gerade auf seinem Betrieb los ist.
Das ist erstaunlich, weil die Geschichte von Rebanks und seinem Betrieb völlig unspektakulär klingt. Der Landwirt lebt mit seiner Frau und drei Kindern auf einer 120 ha großen Schaffarm in der hügeligen, dünn besiedelten Grünlandregion.
Mit der Beschaulichkeit war es aber spätestens 2012 vorbei, als Rebanks zu twittern begann – ungeschönt, ehrlich und bodenständig. Das kam an, schnell erhöhte sich die Zahl der Follower und es dauerte nicht lange, bis ein Verlag bei Rebanks anklopfte und den studierten Schäfer fragte, ob er Lust habe, ein Buch über sein Leben zu schreiben.
Das sei kein Problem, antwortete der Schäfer, er habe es fast fertig. Rebanks ist ein passionierter Schreiber. Seit fast 20 Jahren verfasst er schon Gedichte, Kurzgeschichten und Texte über sein Hofleben, die zur Basis von „The Shepherd’s Life“ wurden.
Das Buch ist keine romantische Verklärung des Landlebens. Es beschreibt den Alltag eines Schäfers im Jahresablauf: Hüten, füttern, scheren, kastrieren, misten und vieles mehr.
„Es ist ein Buch voll Blut und Schlamm, aber auch von Erdverbundenheit und Gemeinschaft“, heißt es in einer Buchbesprechung in der „New York Times International Weekly“. Das trifft es.