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Aus dem Heft

„Weiter so“ geht nicht!

Lesezeit: 2 Minuten

Der Blick von außen


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Der Blick eines Wasserversorgers richtet sich weit in die Zukunft. Was heute auf die Felder gelangt und sich nicht abbaut, erreicht die Grundwässer oft erst in Jahrzehnten. Deshalb beschäftigen wir uns intensiv mit Vorsorge und dem Zustand der Gewässer in der Zukunft. Ein Problemfeld sind dabei Pflanzenschutzmittel (PSM) und Nitrat aus der Landwirtschaft.


Im südlichen Münsterland versuchen wir seit 27 Jahren gemeinsam mit drei weiteren Wasserversorgern und der Landwirtschaft in einer Kooperation eine gewässerverträgliche Landwirtschaft zu fördern. Zunächst durchaus mit Erfolg. Der Einsatz von Aktivkohle im Wasserwerk zur Entfernung von PSM konnte zeitweise von 1200 bis auf 0 Tonnen pro Jahr reduziert werden.


Seit 2012 steigen die PSM-Gehalte durch Abschwemmung in die Gewässer bei Starkregen jedoch wieder an und erzeugen Kosten in Millionenhöhe. In einigen Grundwasserbrunnen steigen zudem die Nitratwerte weiter an, wenn auch die Trinkwasser-Werte noch weit unter denen anderer deutscher Wasserwerke liegen. Das alte Modell gerät an seine Grenzen.


Drei Dinge sind wichtig: Die Wasserversorger brauchen mehr und bessere Daten, um Belastungen besser einschätzen und voraussagen zu können. Dazu betreiben die Versorger deutschlandweit Grundwasserdatenbanken für PSM und Nitrat.


Zweitens sind wirksame gesetzliche Vorgaben notwendig, um die Umweltziele zu erreichen und dabei den bürokratischen Aufwand für Landwirte gering zu halten. Das leistet das neue Düngerecht nicht! Die diskutierte Stoffstrombilanz ist zu komplex, für Praktiker nicht nachvollziehbar, und die zulässigen Bilanzüberschüsse sind zu hoch. Damit wird keine Wende bei der Nitratbelastung erreicht!


Dritter Ansatzpunkt bleibt das Handeln vor Ort: Wir haben die Kooperation für unser größtes Wasserwerk in Haltern neu aufgestellt. Die bewährte Beratung der Landwirte bleibt. Ab 2018 fördern wir nun aber auch breitere Gewässerschutzstreifen, die Extensivierung im koventionellen Landbau und die Umstellung auf Ökolandbau über das Wasserentnahmeentgelt.


Langfristig helfen der Umwelt und dem Wasser nur schonend erzeugte Produkte, die auch am Markt höhere Preise erzielen. Der Übergang dahin ist schwierig. Dabei wollen wir helfen. Wir wünschen uns, dass viele Landwirte das neue Angebot annehmen und das Beispiel für andere landwirtschaftliche Intensivregionen Schule macht – für ein dauerhaft verträgliches Miteinander.


StreitPunkt

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