Dieses Interview verdeutlicht den populistischen Kurs von Robert Habeck. Der Minister misst mit zweierlei Maß. Wenn seine Initiative tatsächlich darauf abzielen soll, „sich gemeinsam um die Lebensgrundlagen, um sauberes Grundwasser, Flüsse und Seen und gesunde Böden zu kümmern“, fragt man sich, warum diese Zielsetzungen nicht für die Naturschutzareale in Schleswig-Holstein gelten?
Auf einigen dieser Standorte verbreitet sich das für Mensch und Tier gesundheitsgefährdende giftige Jakobskreuzkraut (JKK) in Massen und verseucht die ganze Nachbarschaft. So stark, dass auf den angrenzenden Feldern z. B. kein ökologischer Landbau mehr betrieben werden kann.
Trotzdem will Habeck das JKK nicht mit chemischem Pflanzenschutz bekämpfen, weil er angeblich nicht die Naturschutzarbeit von drei Jahrzehnten zerstören wolle. Welche Naturschutzarbeit frage ich mich? Die Stiftung Naturschutz kauft in Schleswig-Holstein großflächig ehemalige Äcker als Naturschutz- oder Ausgleichsflächen (inzwischen 34 000 ha in Schleswig-Holstein) und lässt sie anschließend brachfallen. So kann sich das JKK bestens verbreiten.
Mit seiner Forderung nach einer „Pestizid“-Steuer lenkt der Minister wunderbar vom lästigen JKK-Problem ab. Viele Menschen nehmen ihm das dann auch noch ab und stufen die Gefahr durch Glyphosat höher ein als die Belastung durch Pyrrolizidinalkaloide (PA) aus dem Jakobskreuzkraut im Honig. Und obendrein werden dann noch die Imker in „JKK-Ballungszonen“ beschuldigt, selber zur Erzeugung des mit den Alkaloiden belasteten Honigs beigetragen zu haben.