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Zur aktuellen Debatte über Genmais 1507

Lesezeit: 3 Minuten

„Wer Ängste schürt,ge­winnt die Wahl“Genmais 1507 ist umweltfreundlich und sicher, meint Dr. Horst Rehberger. Viele Verbraucher und Bauern lehnten ihn nur ab, weil Politik und Verbände gezielt Ängste schürten. Er fordert eine rasche EU-weite Zulassung.Dr. Horst Rehberger (75), Chef des Forums Grüne Vernunft und früherer FDP-Minister in Sachsen-Anhalt Über 70 % der Deutschen sind gegen den Anbau der Maissorte 1507. Warum etwas zulassen, das keiner will? Rehberger: Das ist das Ergebnis einer jahrelangen Angst- und Verdummungskampagne von Greenpeace und seiner Nachbeter in Politik und Gesellschaft. Gentechnik ist längst Alltag. Rund 80 % unserer Lebensmittel kommen damit in Berührung, bevor sie verkauft und verzehrt werden. Nur weiß das kaum jemand. Wenn wissenschaftlich unhaltbare Meinungen die Landwirtschaft bestimmen, können viele Betriebe bald zumachen.Sie waren früher selber Politiker. Muss eine Demokratie nicht die mehrheitlichen Vorbehalte der Verbraucher respektieren, selbst wenn sie wissenschaftlich unbegründet sindRehberger: Die Politik muss die Bürger korrekt informieren. Haben Sie in Sachen Gentechnik davon etwas gemerkt? Viel zu viele Politiker schüren lieber Ängste. So gewinnt man Wahlen, verspielt aber die Zukunft!Was halten Sie von einer Ausstiegsklausel für die EU-Staaten, die die Maissorte 1507 nicht wollen? Rehberger: Wie soll das funktionieren? Soll es wieder Grenzkontrollen bei Futter- und Lebensmitteln geben, wenn Bt-Mais in Belgien erlaubt, in Luxemburg aber verboten ist? Und wäre das fair für die LandwirteAber auch die Landwirte sind mehrheitlich gegen den Mais 1507.Rehberger: Sie sind doch Opfer einer massiven Bevormundung durch die Politik und hanebüchener Haftungs­regeln aus der Zeit der rot-grünen Koalition. Wir brauchen unbedingt faire Haftungsregeln. Die Landwirte sollen selber entscheiden, ob sie von der EU zugelassene, gentechnisch veränderte Pflanzen anbauen wollen oder nicht.Wozu brauchen wir überhaupt die Maissorte 1507 in Deutschland? Wir können die Schädlings- und Unkrautbekämpfung auch anders lösen.Rehberger: Der Bt-Mais 1507 ist die beste Methode, den Maiszünsler zu bekämpfen. Der Verzicht auf die „chemische Keule“ schützt die Nützlinge. Der Verzicht auf tiefes Pflügen spart Diesel und verhindert Erosion. Bt-Mais 1507 ist also umweltfreundlicher, ertrag­reicher und gesünder, weil er kaum Mykotoxine aufweist. Bt-Mais 1507 wird übrigens schon lange als Lebens- und Futtermittel nach Deutschland eingeführt. Und im ökologischen Landbau wird das Bt-Wirkprinzip seit Jahren eingesetzt.Andere Eigenschaften gentechnisch veränderter Pflanzen, wie Trockenheits- oder Salztoleranz wären viel überzeugender. Warum versucht es die Industrie mit herbizidresistentem MaisRehberger: Bei der EU-Zulassung der Maissorte 1507 spielt die Herbizid-Toleranz keine Rolle. In den USA sind die ersten trockenheitstoleranten Maissorten jetzt im Anbau. Aber auch solche Ansätze werden von den Gegnern mit allen Mitteln bekämpft. Mit deutschen Spenden organisiert Greenpeace in Asien z. B. Feldzerstörungen und Angstkampagnen gegen den „goldenen Reis“. Damit könnten Millionen Menschen gerettet werden, die zurzeit unter Vitamin-A-Mangel leiden. Ich halte das für ein Verbrechen gegen die Menschlichkeit!In den vergangenen 20 Jahren haben sich die Vorbehalte der deutschen Verbraucher gegenüber der Grünen Gentechnik kaum verändert. Hat die Lobbyarbeit der Wirtschaft versagtRehberger: Das ist nicht primär Aufgabe der Industrie. Wissenschaft und Staat müssen über die Grüne Gentechnik informieren. Inzwischen befürworten die unter Dreißigjährigen mehrheitlich diese Technologie. Guter Biologie-Unterricht ist eben äußerst wichtig!

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