Die EU-Mitgliedstaaten sollen alle notwendigen Maßnahmen ergreifen, um zu verhindern, dass die genetischen Ressourcen von Entwicklungsländern ohne angemessene Gegenleistung ausgebeutet werden. Dafür hat sich der Ausschuss für Entwicklungspolitik des Europaparlaments in einem Entschließungsentwurf zu Geistigem Eigentum in Bezug auf die genetischen Ressourcen ausgesprochen.

In dem Papier, das vergangene Woche zur Vorlage im Plenum angenommen wurde, heißt es, drei Viertel der Weltbevölkerung seien von traditionellen Arzneimitteln aus Pflanzen abhängig. Der Ausschuss berichtet über Fälle von Biopiraterie, in denen ausländische Forscher Entwicklungsländer auf illegale Weise ausgebeutet hätten. Die Ursprungsländer seien an Gewinnen aus genetischen Ressourcen nicht beteiligt worden. Der Ausschuss fordert alle EU-Staaten zur Ratifizierung des Nagoya-Protokolls der Vereinten Nationen auf. Darin werden Grundsätze einer fairen Nutzenteilung definiert. Das Plenum des Parlaments wird die Entschließung voraussichtlich im Januar 2013 verabschieden. (AgE)