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Bauer Willi redet Verbrauchern erneut ins Gewissen

In einem neuen Brief wendet sich Bauer Willi erneut an die Verbraucher. Dieses Mal geht es um die Meinung, die die Öffentlichkeit von den Bauern hat. So erklärt der Landwirt, dass sich die Höfe in den letzten 20 Jahren verändert haben. Von der Idylle aus der Werbung sei nicht mehr viel da.

Lesezeit: 3 Minuten

In einem neuen Brief wendet sich Bauer Willi erneut an die Verbraucher. Dieses Mal geht es nicht um die Lebensmittelpreise, sondern um die Meinung, die die Öffentlichkeit von den Bauern hat.


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So erklärt der Landwirt, dass sich die Höfe in den letzten 20 Jahren verändert haben. Von der Idylle aus der Werbung sei nicht mehr viel da. In Wirklichkeit hätten sich die Betriebe spezialisiert auf z.B. Ackerbau, Milchvieh, Schweinemast. Und alles sei eben viel technisierter geworden, was der Verbraucher dann abwertig als „industrialisierte Landwirtschaft“ bezeichnet.


„Aber das ist sie nicht. In der Industrie kann man etwas an- oder abschalten, das können wir nicht. Wenn es mit dem Milchverkauf nicht so klappt, können wir der Kuh nicht einfach das Euter zubinden. Das wäre industriell, aber das geht nicht. Eine Kuh ist keine Maschine. Wir kümmern uns um unsere Pflanzen und Tiere immer gleich gut, egal wie die Preise sind“, stellt Bauer Willi klar. Die Technik sei notwendig, um Kosten zu sparen, denn Arbeitskräfte sind teuer.


Wenn der Kunde eine andere Art möchte, wie Lebensmittel erzeugt werden, ohne Pflanzenschutz, Gülledüngung oder moderne Tierhaltung, dann müsse er eben dafür zahlen, schreibt der Rheinländer weiter. „Wir Bauern bekommen für viele Produkte nicht mehr als vor zwanzig Jahren. Für ein Liter Milch gerade so viel, wie eine Plastiktüte im Supermarkt kostet, also 20 Cent. Für 100 kg Weizen 14 €, davon kann ich mir 47 Brötchen kaufen. Bei meinem Vater waren es noch exakt 10 mal so viel, also 470 Brötchen. Damals kostete das Brötchen beim Bäcker 10 Pfennig und mein Vater bekam 47 DM für 100 kg Weizen“, erinnert Bauer Willi. „Wenn sich diese Preisspirale immer weiter nach unten dreht, drehst Du mir damit irgendwann den Hals ab. Dann mach ich das Hoftor auch zu, so wie viele Bauern vor mir.“


Wenn die deutschen Höfe schließen, werden die Bürger immer noch satt, durch Importe, weiß auch der Ackerbauer. Doch was bedeute das?  Die Betriebe würden noch größer, die Felder und Ställe auch. „Vielleicht werden große Nahrungsmittelkonzerne oder auch Hedgefonds unsere Flächen pachten, so wie sie es heute schon in den Entwicklungsländern tun. Statt Bananenplantagen dann bei uns eben riesige Weizenfelder. Von diesen Agrarmanager kannst Du aber keine lebendige Beziehung zur Natur, zur Landschaft und zu den Tieren erwarten. Ob die dann Naturschutz, Umweltschutz oder auch Tierschutz wirklich ernst nehmen? Na, ich weiß nicht. Für NABU. PETA und Greenpeace wird es dann sicher nicht leichter…“, so Bauer Willi in Richtung Verbraucher.


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