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KOMMENTAR/Europa/ EU-Wahlen 2019

Bayer, Bauern, Brüssel

Den Sieg des CSU-Europaabgeordneten Manfred Weber als Spitzenkandidat der Europäischen Volksparteien (EVP) für die EU-Wahlen 2019 wertet top agrar Europa-Korrespondent Thomas A. Friedrich als Gewinn für die europäischen Landwirte und Deutschland. Mit Weber steht ein aussichtsreicher Bewerber als neuer EU-Kommissionspräsident zur Wahl

Lesezeit: 3 Minuten

Ist die Wahl von Manfred Weber als Spitzenkandidat der EVP-Fraktion nur eine Brüsseler Personalie oder bloß eine bayerische Posse, die für die Bauern in Deutschland nicht von Belang ist?

Ist diese Brüsseler Weichenstellung weit weg von der praktischen Landwirtschaft? Mitnichten!

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Der CSU-Europaabgeordnete aus dem niederbayerischen Wildeshausen hat mit dem heutigen Wahlergebnis in Helsinki mit fast 80 Prozent der über 700 Delegiertenstimmen für Deutschland und den ländlichen Raum einen respektablen Sieg davongetragen.

Dass ein Deutscher als Spitzenkandidat für die Europawahlen 2019 unter den 28 EU-Staaten von der stärksten Fraktion im EU-Parlament ein derartiger Zuspruch vom Baltikum bis nach Budapest und von Sofia bis Sizilien für sich verbuchen konnte, ist ein riesiger Erfolg.

Der bescheiden auftretende Bayer und diplomierte Ingenieur versteht sich zurecht als „Brückenbauer“ auf dem derzeit von Populismus und Europaskepsis geprägten Kontinent. Die EU benötigt mehr denn je einen Versöhner und keinen Spalter auf der europäischen Bühne.

Und der Bayer ist auch ein Gewinn für Europas Bauern. Er gilt nicht nur als bodenständig, sondern verteidigt auch ein Wertesystem, das in der familiengeprägten Land- und Lebenskultur wurzelt.

Weber tritt an, den Kommissionspräsidenten Jean-Claude Juncker Ende 2019 beerben zu wollen, weil er die ländlichen Räume bewahren, die Digitalisierung in den unterversorgten europäischen Regionen forcieren und sein Ohr wieder stärker dem Bürger in der Provinz schenken will in der gesamten EU.

Der „Provinzler“, der nur bayrisches Englisch spreche, wie Kritiker ihm im Vorfeld vorhielten, setzte sich gegen den vielsprachigen finnischen Gegenkandidaten und als „Kosmopoliten“ gepriesenen Alexander Stubb durch. Der Bayer Weber „schaut dem Volk aufs Maul“ sagen seine landsmännischen Freunde.

Zu den strahlenden ersten Gratulanten auf der Bühne in Helsinki zählte übrigens Bundeskanzlerin Angela Merkel, die sich einen Bayer dieses Formates im Berliner Kabinett wohl wünschen würde.

Aber Weber gehört nach Brüssel, weil er dort einen Top-Job ausfüllen könnte. Das wäre gut für Berlin und für die deutsche Landwirtschaft.

Denn schon wenige Wochen nach dem Kommissionsvorschlag für Agrarkürzungen um über fünf Prozent ab 2020 sagte Manfred Weber gegenüber dem Brüsseler top agrar Korrespondenten: „Das werden wir uns sehr genau ansehen. Denn warum sollte es nur Kürzungen im Agrarhaushalt und bei den Kohäsionsfonds geben angesichts des Brexit?“

Gute Nachrichten aus Brüssel also für die europäischen Landwirte. Hand aufs Herz: Brüssel ist nicht nur wegen der Gemeinsamen Agrarpolitik (GAP) für die Landwirte zwischen Flensburg und Garmisch-Patenkirchen und zwischen Aachen und Frankfurt/Oder wichtiger als Berlin. Denn mehr als zwei Drittel der im Bundestag zur Verabschiedung stehenden Gesetze nehmen in Brüssel ihren Beginn. Gut also, wenn wir an einer der Schaltstellen in der EU-Hauptstadt einen Brückenbauer aus Bayern platzieren könnten.

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