Welche Leistungen die Landwirte für den Naturschutz und die Pflege des Kulturraums erbringen, konnte bislang niemand abschätzen. Um hier konkrete Informationen über die einzelnen Maßnahmen und deren Wert zu bekommen, hat die Stiftung Westfälische Kulturlandschaft 7 000 Landwirte in Westfalen-Lippe befragt. Gestern wurden die Ergebnisse in Nottuln vorgestellt.
So gaben 86 % an, „in ihrer Freizeit die hiesige Kulturlandschaft unentgeltlich zu pflegen“, erklärte Wolfgang König, Geschäftsführer der Kulturland-Stiftung. Sei es, dass sie Gewässer in Ordnung halten, Streuobstwiesen unterhalten, Feldhecken pflegen oder sich um Wegekreuze kümmern - „weil es zur Tradition gehört, oder aus einer Art Verantwortungsgefühl heraus“, zitieren die Westfälischen Nachrichten. Müssten alle diese Arbeiten bezahlt werden, schlügen sie mit 77,3 Mio. Euro zu Buche. „Pro Jahr, versteht sich“, ergänzte WLV-Präsident Franz-Josef Möllers als Vertreter der Stiftung Westfälische Landschaft.
Weitere Zahlen:
- Größter Einzelposten: Hecken (45 % der Gesamtkosten)
- Kosten pro Betrieb: rund 2.500 Euro pro Jahr
- Jährliche Kosten bei Beauftragung externer Dienstleister rund 120 Mio. Euro (ad)