Das Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) wehrt sich mit Nachdruck gegen den Vorwurf, wesentliche Teile seiner Bewertung des Pflanzenschutzmittelwirkstoffs Glyphosat aus dem Zulassungsantrag von Monsanto abgeschrieben zu haben.
Nach Ansicht der BfR sind sowohl die gesetzlich vorgeschriebenen Studien der Antragsteller, als auch alle weiteren relevanten Studien sorgfältig und detailliert geprüft und bewertet worden, heißt es in einer Pressemitteilung der Behörde. Das gesetzlich vorgegebene Verfahren zur Wirkstoffgenehmigung auf EU-Ebene sehe explizit vor, dass von den Antragstellern, wie beispielsweise Monsanto, Studienzusammenfassungen vorzulegen seien. Man habe auch aus Gründen der Transparenz über die detaillierten Studienbeschreibungen sowie die Bewertungen der Antragsteller berichtet, diese aber kritisch kommentiert. So könne für jede einzelne Studie nachvollzogen werden, ob das BfR und die Antragsteller zu gleichen oder unterschiedlichen Bewertungen gekommen seien, erläuterte das BfR.
Ausgelöst worden waren die neuerlichen Diskussionen über die Rolle des BfR bei der Glyphosatbewertung auch durch eine Antwort der Bundesregierung auf die Anfrage des Bundestagsabgeordneten der Grünen, Harald Ebner. In dieser hatte der Parlamentarische Staatssekretär im Bundeslandwirtschaftsministerium, Peter Bleser, etwas missverständlich formuliert, dass die gesamte Bewertung „aus der Feder der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Bundesinstituts für Risikobewertung (BfR)“ stamme.
Die Fraktionsvorsitzende der Grünen, Katrin Göring-Eckhardt sowie der Grünen-Sprecher für Gentechnik, Harald Ebner, fordern daraufhin in einem Schreiben die EU-Kommission auf, die Bewertung von Glyphosat „komplett neu aufzurollen und das zuständige Personal auszutauschen“. Nur durch eine komplette Neubewertung der Sachlage, könnten die EU-Staaten über Verbot oder Neuzulassung entscheiden, meinen die Grünen.
${intro}