Eine weltweite Übersichtsstudie belegt, dass die Biolandwirtschaft rentabler ist als die konventionelle. Trotz geringerer Erträge seien die Gewinnspannen für Biobauern größer, dementsprechend könne der Ökolandbau wachsen und eine stärkere Rolle für die Welternährung spielen, heißt es in der Untersuchung der Washington State University in Pullman.
Die Forscher verglichen dazu 44 Studien auf die finanzielle Entwicklung ökologischer und konventioneller Betriebe. Ausgewertet wurden die Erträge beim Anbau von 55 Feldfrüchten in 14 Ländern aus fünf Weltregionen über einen Zeitraum von rund 40 Jahren, berichtet Spiegel Online aus dem Papier. Danach sei der Gewinn der Biobauern um bis zu 35 % höher als der ihrer konventionell anbauenden Kollegen. Geringere Erträge können sie mit höheren Preisen wettmachen, berichten die Amerikaner.
Weltweit waren Biolebensmittel laut Studie um bis zu 32 % teurer als konventionell angebaute Waren. Genauso profitabel wie konventionelle Betriebe könnten die Biobauern allerdings schon mit einem durchschnittlichen Preisaufschlag von 5 bis 7 % wirtschaften. Lässt man die Preisaufschläge ganz weg, machen sie aber weniger Gewinn.
Deutschland fehlte allerdings in der Studie, weshalb man die Aussagen keinesfalls auf die heimische Landwirtschaft übertragen kann. Denn in Deutschland haben die Ökobetriebe im Jahr 2013/14 nur 651 Euro Gewinn pro Hektar gemacht, ihre konventionellen Kollegen dagegen 792 Euro.
Über die Ursachen wird nun rege diskutiert. Denkbar wäre etwa, dass konventionelle Betriebe hierzulande günstiger produzieren oder bessere Preise erzielen und daher größere Gewinnspannen haben. Möglicherweise sind aber auch die Aufschläge bei einigen Lebensmitteln zu gering oder der Druck aus dem osteuropäischen Ausland zu groß. Mit den Angebotspreisen für Bioware dort können deutsche Bauern nicht konkurrieren.
Das weiß auch Bioland und macht den Erfolg von der gewählten Sparte abhängig. So soll sich aktuell der Umstieg für Milchbauern derzeit lohnen.
vgl.:
Verbraucher kaufen weiter billig (29.5.2015)
Trotz Bio-Boom: Ökobauern in M-V geben scharenweise auf (5.5.2015)
