Die Fraktionen im Brandenburger Landtag sind ratlos, wie es mit der Grünen Gentechnik weitergehen soll. Denn einerseits will die rot-rote Koalition im Land die gentechnikfreie Landwirtschaft stärken, andererseits aber die weitere Erforschung der grünen Gentechnik fördern, monierten Sprecher von FDP und Grünen. Das Land Brandenburg jedenfalls soll nach den Plänen der Grünen zur gentechnikfreien Zone erklärt werden. Die Landesregierung habe dazu bereits einen Änderungsantrag vorgelegt, heißt es in Presseberichten. Danach begrüßen SPD und Linke gentechnikfreie Zonen und schließen den Anbau gentechnisch veränderter Pflanzen auf Landesflächen aus. Zugleich will die Koalition aber die weitere Erforschung der Gentechnik auch in Freilandversuchen zulassen.
Die Verbraucher wollten keinen Gentechnikanbau, dennochsollten die Chancen und Risiken der Gentechnik weiter erforscht werden, begründen SPD und Linke den Widerspruch. Dazu müsse aber mehr Transparenz für die Verbraucher geschaffen werden. Zudem dürften Landwirte nicht auf den Risiken sitzen bleiben. Stattdessen müssten die Saatgutkonzerne in die Pflicht genommen werden.
Der Bauernbund Brandenburg, ein Zusammenschluss privater Landwirte, warf der Koalition unterdessen Inkompetenz vor. Vizepräsident Bringfried Wolter sagte, Rot-Rot wolle eine Forschung unterstützen, die niemand brauche, hinter der aber millionenschwere Konzerne stünden. Der Bauernbund lehne Gentechnik in der Landwirtschaft ab.
Die FDP hingegen ist für die Erforschung der Gentechnik. Das gehe aber nur, wenn auch der Anbau gentechnisch veränderter Produkte zugelassen werde. Die Frage sei, wo denn Gentechnik erforscht werden solle, wenn nicht auf Landesflächen. Offenbar schwebe der Koalition der experimentelle Anbau in der heimischen Badewanne vor. (ad)