Die Bundesregierung ist gegen eine verpflichtende Kennzeichnung der Haltungsform der Legehennen auf vorverpackten Lebensmitteln, in denen Eier verarbeitet wurden. Als Begründung führt die Regierung den großen bürokratischen Aufwand an, mit dem eine solche Kennzeichnung für die Unternehmen und die zuständigen Lebensmittelüberwachungsbehörden verbunden wäre. Zudem stünden Verbrauchern, die verarbeitete Eier aus Käfighaltung vermeiden wollten, bereits heute auf freiwilliger Basis gekennzeichnete Lebensmittel zur Verfügung. Beispiele seien das Biosiegel sowie das Siegel des Vereins für kontrollierte alternative Tierhaltungsformen (KAT).
Eine Absage erteilt die Bundesregierung in der Antwort zudem staatlichen Vorgaben für einen reduzierten Fleischkonsum. Beim Fleischverzehr müsse für die Verbraucher die Freiheit der Wahl gelten, heißt es in den Ausführungen. Davon könnten sie am besten Gebrauch machen, wenn sie über gesunde Ernährung informiert seien und wenn es Strukturen gebe, die ihnen die gesunde Wahl erleichterten.
Wie aus der Antwort weiter hervorgeht, arbeitet das Bundeslandwirtschaftsministerium an einem Gesamtkonzept für einen verbesserten Tierschutz in der Landwirtschaft. Danach hat das Ministerium inzwischen eine Projektgruppe „Nachhaltige Tierhaltung“ gebildet, die Aufgaben aus der Anfang des Jahres vorgelegten „Charta für Landwirtschaft und Verbraucher“ konkretisieren und bis Ende 2012 erste Ergebnisse vorlegen soll. Die Regierung verweist auf eine Reihe von Regelungsvorhaben, die mittlerweile begonnen worden seien, etwa in den Bereichen nicht-kurative Eingriffe, Kaninchenhaltung und Schlachtung. Die einzelnen Prozesse gingen in das Gesamtkonzept ein. Flankiert würden die Aktivitäten durch ein Forschungskonzept „Tierhaltung“, um eine fundierte wissenschaftliche Grundlage für die betreffenden Maßnahmen zu schaffen. (AgE)