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Bundesweiter Herdenschutz vor dem Wolf gefordert

Ein Bündnis aus Umwelt- und Tierschützern fordert gemeinsam mit den Berufsschäfern einen bundesweit koordinierten Schutz für Weidetiere vor Wölfen. Den über den Deutschen Bauernverband (DBV) organisierten Weidetierhaltern geht das nicht weit genug. Uneins sind sie darüber, wann Wölfe abgeschossen werden dürfen.

Lesezeit: 4 Minuten

Ein Bündnis aus Umwelt- und Tierschützern fordert gemeinsam mit den Berufsschäfern einen bundesweit koordinierten Schutz für Weidetiere vor Wölfen. Den über den Deutschen Bauernverband (DBV) organisierten Weidetierhaltern geht das nicht weit genug. Uneins sind sie darüber, wann Wölfe abgeschossen werden dürfen.


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Auf ein gemeinsames Eckpunktepapier zum Herdenschutz vor dem Wolf haben sich die Verbände der Berufsschäfer, Grünlandnutzer und der ökologische Jagdverband mit Tier- und Umweltschützern geeinigt. Darin betonen sie, dass ein Nebeneinander von Weidetierhaltung und Wolfsbesiedelung in Deutschland gehen müsse. Die Maßnahmen für den Herdenschutz sehen sie dafür bei weitem noch nicht ausgenutzt. Sie kritisieren vor allem, dass die Bundesländer beim Thema Wolf, welches über das Naturschutzrecht Ländersache ist, kaum und wenn dann zu unkoordiniert zusammen arbeiten.


Mehr Geld und ein bundesweites Zentrum für Herdenschutz gefordert


„Es ist an der Zeit zusammen zu arbeiten, im gemeinsamen Interesse von Weidetierhaltern, Tierschützern, Jägern und Naturschützern“, schreiben die Verbände in einem gemeinsamen Eckpunktepapier. Eine ihrer Hauptforderungen ist ein nationales Zentrum für den Herdenschutz, welches die Erfahrungen aus den Bundesländern und der angrenzenden europäischen Nachbarn mit dem Wolf bündeln soll und in dem die Wolfsmanagementpläne der Bundesländer eingebracht werden sollen. Außerdem fordern sie einen höheren finanziellen Ausgleich für Tierverluste und Schäden, die der Wolf anrichtet sowie für die Anschaffung und den Unterhalt von Herdenschutzzäunen und Herdenschutzhunden. Der Bundesverband der Berufsschäfer setzt dafür einen „niedrigen zweistelligen Millionenbetrag“ als bundesweit notwendige Unterstützung an. Zur Reform der Gemeinsamen EU-Agrarpolitik (GAP) im Jahr 2020 wollen sie Fördermöglichkeiten für den Herdenschutz EU-weit verankert sehen.


Schutzstatus des Wolfes verhindert Einigung mit Schafzüchtern, Bauernverband und Jägern


Den hohen Schutzstatus des Wolfes im deutschen Naturschutzrecht will das Verbändebündnis nicht antasten. Darin liegen sie mit der Vereinigung Deutscher Landesschafzuchtverbände (VDL) und dem Deutschen Bauernverband (DBV) quer. Diese fühlen sich bei den Vorbereitungen für den Vorstoß zu wenig einbezogen. Außerdem seien sie mit einem fertigen Positionspapier konfrontiert worden, heißt es beim VDL gegenüber top agrar. Inhaltlich geht das Papier ihnen zudem nicht weit genug. Die Interessen der Weidetierhalter seien darin zu wenig berücksichtigt, so die Kritik. Sie hätten für eine Beteiligung zum Beispiel Wert auf die Formulierung gelegt, dass der besondere Schutzstatus des Wolfes in regelmäßigen Abständen überprüft werden müsse.


DBV pocht auf konsequente Bestandsregulierung des Wolfes


„Wolfssichere Einzäunung und der Einsatz von Herdenschutzhunden sind nur in wenigen Regionen sinnvoll einsetzbare und praktikable Instrumente, aber als flächendeckende Lösung für das gesamte Bundesgebiet schlichtweg nicht vorstellbar“, setzen der DBV und der VDL gemeinsam mit der Bundesarbeitsgemeinschaft der Jagdgenossenschaften und Eigenjagdbesitzer (BAGJE) in einer Stellungnahme dem Papier der Umweltverbände und Berufsschäfer entgegen. In Regionen, die nicht wolfssicher eingezäunt werden könnten, müsse durch eine konsequente Bestandsregulierung eine Wiederansiedlung des Wolfes ausgeschlossen werden, fordern DBV, VDL und BAGJE weiter.


Abschussquoten sind für Umweltschützer nicht verhandelbar


Eine Diskussion um Abschussquoten ist wiederrum für die Berufsschäfer und Umweltverbände nicht verhandelbar. Sie akzeptieren zwar die sogenannte Entnahme von Problemwölfen, vorher müssten allerdings „alle zumutbaren Alternativen“ ausgeschöpft sein, heißt dort. Aus ihrer Sicht könne für den Herdenschutz mit Herdenschutzhunden, der entsprechenden Aus- und Weiterbildung von Tierhaltern sowie mit finanzieller Unterstützung der Maßnahmen noch einiges getan werden. Zu dem Bündnis, dass sich für das Eckpunktepapier zum Herdenschutz zusammengetan hat, gehören folgende Organisationen: Bundesverband Berufsschäfer (BVBS), Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND), Deutscher Grünlandverband, Deutscher Tierschutzbund, International Fund for Animal Welfare, Naturschutzbund Deutschland (NABU), Ökologischer Jagdverband, WWF Deutschland.

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