Die Bundeszentrale für politische Bildung (bpb) bietet auf ihrer Homepage eine Schriftenreihe zum umstrittenen Buch der Philosophin Hilal Sezgin „Artgerecht ist nur die Freiheit“. Bekanntlich kritisiert die Veganerin darin die „Massentierhaltung und industrielle Tötung von Tieren“ und bringt ausschließlich ihre ethischen Argumente zum Ausdruck.
Dass die bpb dieses Buch zur politischen Bildung heranzieht, ist für den Bauernverband Schleswig-Holstein ein Unding. „Laut Auftrag soll die Zentrale das Verständnis für politische Sachverhalte fördern, das demokratische Bewusstsein festigen und die Bereitschaft zur politischen Mitarbeit stärken“, erinnert Sönke Hauschild auf der Facebookseite des Verbandes. Da hier neben jungen Leuten auch Lehrkräfte besondere Angebote erhalten, fragt der Verbandsvertreter, ob so moderne politische Bildung für Lehrer, Jugendliche, Bürger aussieht.
Hauschild kritisiert, dass Sezgin Tierrechte mit Menschenrechten gleichsetzt. „Die Haltung von Nutztieren ist immer ein Kompromiss zwischen den Bedürfnissen der Tiere und den Anforderungen der Landwirte und Verbraucher. Wer beides, wie Frau Sezgin, bewusst in einen moralischen Topf wirft, der will nicht abwägen sondern manipulieren.“ Die Bundeszentrale erinnert Hauschild abschließend an ihren eigenen Grundsatz: „Wir sind dem Grundgesetz, den Menschenrechten und der demokratischen politischen Kultur verpflichtet. Unsere Grundsätze sind Überparteilichkeit und wissenschaftliche Ausgewogenheit“.
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