In der dänischen Gemeinde Aarhus ist elf Landwirtschaftsbetrieben das Ausbringen von Pflanzenschutzmitteln untersagt worden. Wie der Dachverband der dänischen Land- und Ernährungswirtschaft (L&F) berichtete, beschloss der Stadtrat von Aarhus das Verbot im Rahmen des „Aktionsplans für Trinkwasser“ und legte den Landwirten zugleich ein Kompensationsangebot vor, das diese allerdings geschlossen abgelehnt hätten.
Nach Einschätzung des L&F-Ackerbau-Vorsitzenden Thorben Hansen hat die Gemeinde mit dem Verbot eindeutig ihre Kompetenzen überschritten. Der Beschluss sei ohne fachliche Prüfung erfolgt; zudem habe die Gemeinde nicht dargelegt, weshalb für die aktuelle oder künftige Sicherstellung der Trinkwasserqualität in der Gegend ein Pflanzenschutzverbot erforderlich sei.
Der unprofessionelle Eingriff in die unternehmerische Freiheit bringe nichts für die Umwelt, werde aber drastische Folgen für die Wirtschaftlichkeit der betroffenen Agrarbetriebe nach sich ziehen, kritisierte Hansen. Auch habe das Kompensationsangebot bei weitem nicht ausgereicht, um die Landwirte für die Ertrags- und Einnahmeausfälle zu entschädigen. Der Dachverband unterstütze deshalb die Weigerung der Bauern, auf das Angebot einzugehen, und werde den Fall in deren Namen den zuständigen Behörden vorlegen.