Die Dänen halten daran fest, die Subventionen für die Landwirtschaft radikal abzuschaffen; "komplett und möglichst bald", zitiert der Nordschleswiger die Regierung. Ausgesprochenes Ziel sei eine von Förderregelungen freie dänische Landwirtschaft im Jahre 2025. An diesem Vorhaben halte die Regierung konsequent fest \- auch wenn viele europäische Nachbarn und Mitbewerber das teilweise anders handhaben, so die Zeitung weiter. "Mit dieser radikalen Politik wird man ins Abseits fahren", sagt dagegen Jørgen Popp Petersen, Vorsitzender des Landwirtschaftlichen Hauptvereins für Nordschleswig (LHN). 22 der 27 EU-Mitgliedsstaaten hätten sich zu einer Gruppe zusammengefunden, die die Subventionen und Fördergelder, die die EU an die Landwirtschaft direkt und indirekt verteilt, diskutieren wollen. Dänemark ist in dieser "G22-Gruppe", zu der auch Deutschland gehört, nicht vertreten \- weil die Regierung zu keinen Kompromissen bereit sei. "Mit den Subventionen soll bald ein für allemal Schluss sein", betonte Dänemark zuletzt.
Dass die dänische Politik es so weit kommen lässt, dass die dänische Landwirtschaftsministerin zu strategischen Treffen der EU-Ministerkollegen gar nicht erst eingeladen wird, hält Jørgen Popp Petersen für einen "Kamikazekurs", wie er im Gespräch mit dem Nordschleswiger sagt. Das Vorgehen sollte besser in Europa abgestimmt werden, anstatt nach dem Ausscheiden von Mariann Fischer-Boel als EU-Kommissarin für Landwirtschaft in Europa noch weiter an Einfluss zu verlieren. Die dänischen Landwirte, die übrigens europaweit am meisten von den Fördergeldern aus Europa abhängen, seien der Liberalisierung der Landwirtschaft dabei gar nicht ablehnend gegenüber eingestellt, heißt es weiter. Doch die radikale und von einigen als rücksichtslos wahrgenommene Vorgehensweise der dänischen Regierung sorge unter den Landwirten für Bauchschmerzen.