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Das große Soja-Sommermärchen

top agrar EU-Korrespondent Thomas A. Friedrich entschlüsselt die Washingtoner Rosengarten-Erklärung von Juncker und Trump als Soja-Sommermärchen. Der verstärkte Import amerikanischer Sojabohnen soll die aus den Fugen geratenen transatlantischen Handelsbeziehungen wieder ins Lot bringen. EIn Kommentar aus Brüssel.

Lesezeit: 2 Minuten

Der verstärkte Import amerikanischer Sojabohnen soll die aus den Fugen geratenen transatlantischen Handelsbeziehungen wieder ins Lot bringen.


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Das versprachen EU-Kommissionspräsident Jean-Claude Juncker und der amerikanische Präsident Donald Trump vergangene Woche vollmundig im Rosengarten des Weißen Hauses. Wörtlich sagte Donald Trump: „Die EU wird ein massiver Aufkäufer von US-Sojabohnen. Das wird ein Big Deal". Und EU-Chef Juncker bedankte sich artig und versprach: „Die EU kann sehr viel mehr Sojabohnen aus den USA importieren und das werden wir auch tun.“

 

Die am Mittwoch dieser Woche von der EU-Kommission veröffentlichten aktuellen Import-Statistiken von Sojabohnen und Sojamehl zeichnen indessen ein ganz anderes Bild. Demnach ist der „Big Deal“ nichts weiter als ein großes Soja-Sommermärchen.


Denn die EU hat ihre Soja-Importe aus den USA bereits seit Juli 2017 während eines einzigen Erntejahres mehr als vervierfacht. Die brasilianischen Einfuhrmengen von Futtersoja für die europäische Tierproduktion gingen entsprechend zurück.

 

Der Grund ist einfach: Die Einkäufer von Eiweißfutter in Europa orientierten sich natürlich an den günstigen US-Sojapreisen. Und der weitere Preissturz der US-Ware durch die chinesischen Importzölle macht den US-Markt zunehmend attraktiver.


Die Präsidenten-Lyrik aus Brüssel und Washington entpuppt sich bei genauerem Hinsehen als Placebo für die US-Farmer, die Milliardenverluste in jünster Zeit wegstecken mussten. US-Agrarminister Sonny Perdue stellte unlängst Hilfen in Höhe von bis zu 12 Mrd. US-Dollar für den Agrarsektor - vor allem für die gebeutelten Soja-Farmer - in Aussicht.


Da registriert das Weiße Haus mit Wohlwollen, dass EU-Präsident Juncker Hoffnungen nährt, auf weiter steigende EU-Importmengen für US-Soja. US-Präsident Trump stellte im Gegenzug in Aussicht, die europäische Automobilindustrie nicht mit US-Strafzöllen belegen zu wollen. Eine Win-win-Situation für beide Seiten lautet die Übersetzung im transatlantischen Diplomaten-Jargon.

 

Am Ende gilt, was ein EU-Diplomat schon am Tag nach dem Washingtoner Rosengarten-Statement in Brüssel sagte: „Die EU wird keine einzige Tonne mehr Sojabohnen einkaufen, als sie tatsächlich benötigt, auch nicht aus den USA“. Und das ist auch gut so.

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