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Deutsche Bauern können sich keine Dürreversicherung leisten - Dürre2018

Der Chef der Vereinigten Hagel, Dr. Rainer Langner, schätzt, dass sich die Landwirte dieses Jahr auf einen Schaden von mindestens zwei Milliarden Euro einstellen müssen. Da Absicherungen gegen Dürreschäden von staatlicher Seite nicht bezuschusst werden, sieht er für deutsche Landwirte erhebliche Wettbewerbsnachteile.

Lesezeit: 2 Minuten

Der Vorstandsvorsitzende der Vereinigten Hagelversicherung, Dr. Rainer Langner, schätzt, dass sich die Landwirte dieses Jahr auf einen Schaden von mindestens zwei Milliarden Euro einstellen müssen. Da Absicherungen gegen Dürreschäden von staatlicher Seite nicht bezuschusst werden, sieht er für deutsche Landwirte erhebliche Wettbewerbsnachteile im europäischen Vergleich.


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"Man könnte sich versichern. Nur sind die Prämien und Selbstbehalte tatsächlich so hoch, dass sich diesen Versicherungsschutz im Augenblick kaum ein Landwirt leisten kann", sagte er im Interview mit dem Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV).


Nach dessen Zahlen liegt der jährliche Ernteschaden durch Wetterextreme im Mittel bei circa 500 Millionen Euro. Die Dürre dieses Jahr verursache jedoch mit der vierfachen Summe einen extremen Ausreißer nach oben. Unglücklicherweise sei kaum ein Landwirt in Deutschland gegen Dürreschäden versichert.


Laut GDV habe sich die Risikolage für deutsche Landwirte verändert: während in der Vergangenheit Hagel das Hauptrisiko darstellte, würden Extremwetterereignisse wie Trockenheit und Spätfrost aktuell zunehmen. "Hagelschäden treten zwar häufiger auf, sind jedoch meist regional begrenzt. So kommt es, dass drei Viertel der Ackerflächen oder fünf Millionen Hektar gegen Hagelschäden versichert sind, aber nur rund 5000 Hektar gegen Dürreschäden", so der Langner.


Bei Trockenheit handelt es sich laut dem Fachmann dagegen um ein Kumulrisiko. Das bedeutet, dass es zwar weniger häufig auftritt, aber dafür meist überregional drastische Schäden, mitunter von volkswirtschaftlich relevanter Größe, anrichtet, erklärt er weiter.


Für die Versicherer bedeute dies, dass sie das Risikokapital ohne staatliche Hilfe nur durch hohe Prämien und Selbstbehalte aufbringen können, so Langner weiter. Daher sei auch nur ein Bruchteil der landwirtschaftlichen Flächen im Land gegen Dürreschäden versichert. Der GDV sieht hier einen großen Nachholbedarf. Im europäischen Wettbewerb seien deutsche Landwirte deutlich im Nachteil.


Drei Viertel der EU-Staaten, wie beispielsweise Frankreich, Italien, Spanien, Österreich oder die Niederlande, subventionieren bereits sogenannte Mehrgefahrenpolicen der Versicherer, die sämtliche Wetterrisiken – also auch Trockenheit – miteinschließen. Die Mittel zum Teil aus EU-Fördertöpfen.


Langner fordert von der Politik, ebenfalls Zuschüsse für den Schutz gegen Dürreschäden zu beschließen. Er sieht es als eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe an, die Folgen des Klimawandels zu bewältigen.

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