Mit scharfer Kritik haben die Landesjägerschaft Bremen und der Deutsche Jagdschutzverband (DJV) auf die Entscheidung der Bremer Bürgerschaft reagiert, die Einführung einer Waffensteuer durch den Senat prüfen zu lassen. Bei dem von der Politik vorgebrachten Argument, Jäger seien durch die Regelung nicht betroffen, da eine Flinte, eine Büchse und zwei Kurzwaffen von der 300-Euro-Steuer pro Waffe befreit seien, handele es sich um Augenwischerei, monierten der DJV und die Landesjägerschaft vergangene Woche in einer Pressemitteilung. Für die Jagd - beispielsweise auf Kaninchen, Taube, Reh oder Wildschwein zur Abwehr von Wildschäden oder auf Marderhund und Fuchs aus Naturschutzgründen - würden unterschiedlichste Kaliber eingesetzt; dementsprechend würden auch mehrere Waffen benötigt.
Die Präsidenten des DJV und der Landesjägerschaft, Hartwig Fischer und Gerhard Delhougne, unterstrichen ihre Solidarität mit allen legalen Waffenbesitzern, die von einer solchen Steuer gleichermaßen betroffen seien. „Jäger sein heißt nicht gleich, reich sein“, so ihr Argument. Eine aktuelle Studie zeige, dass die Mehrheit der Jäger aus normalen Handwerkern, Angestellten oder Auszubildenden bestehe. Deshalb würden mehrere hundert Euro Steuern pro Jahr für eine ganze Reihe von Jägern das Aus bedeuten. Das sei eine soziale Ausgrenzung, die man nicht tolerieren könne. (AgE)