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Dr. Gerber: „Staat sollte Stickstoff besteuern“

Um die „Überdüngung der Flächen“ und die „Massentierhaltung“ einzudämmen, schlägt Demeter eine Besteuerung von Stickstoff vor. „Wir sollten die Dünger so teuer machen, dass die Bauern freiwillig weniger ausbringen und weniger Tiere halten wollen“, so Vorstand Dr. Alexander Gerber. Mehr zum Kritischen Agrarbericht 2014.

Lesezeit: 3 Minuten

Um die „Überdüngung der Flächen“ und die „Massentierhaltung“ einzudämmen, schlägt der Ökoverband Demeter eine Besteuerung von Stickstoff vor. „Wir sollten die Dünger so teuer machen, dass die Bauern freiwillig weniger ausbringen und weniger Tiere halten wollen“, so Vorstand Dr. Alexander Gerber bei der Vorstellung des Kritischen Agrarberichts 2014 auf der Grünen Woche.


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In dem Bericht kritisiert der Verein AgrarBündnis jedes Jahr die seiner Meinung nach zunehmenden Fehlentwicklungen in der konventionellen Landwirtschaft. Demeter-Vorstand Gerber schilderte den anwesenden Medienvertretern ausgiebig, wie seiner Meinung nach heute gewirtschaftet wird.


„In Südamerika wird Urwald für den Anbau von GVO-Soja gerodet, dieses kommt per Schiff nach Deutschland und wird in Großställen, die sich in Hafennähe befinden, verfüttert. Dort gibt es dann einen extremen Nährstoffüberschuss durch Wirtschaftsdünger, die nach Mecklenburg-Vorpommern gefahren werden und dann irgendwann in der Ostsee landen. Das Fleisch, angereichert mit synthetischen Aminosäuren, tritt schließlich seinen Weg nach Osteuropa an, während die minderwertigeren Stücke nach Afrika verschifft werden“, so der Vorstand.


Als Alternative schlägt Dr. Gerber den ökologischen Landbau vor und fordert für seine konventionellen Kollegen ein neues Ordnungsrecht für die Tierbestände.


BUND: Bauer dürfen legal überdüngen und Hormone spritzen


Prof. Dr. Hubert Weiger, Vorsitzender des BUND, kritisierte, dass die „Agrarindustrie“ einen immer größeren Anteil an der Tierhaltung habe. „Tiere sind zur Ware geworden, die Folge sind Qualitätsprobleme, Umweltschäden und Tierschutzverstöße. Es muss doch klar sein, dass wir als Hochlohnland und wegen des Klimas nicht so günstig Fleisch erzeugen können wie andere“, so Weiger.


Seiner Meinung nach ist eine von der Fläche losgelöste Tierhaltung der falsche Weg, das Grundwasser werde verschmutzt durch die Legalisierung der Überdüngung mit 100 kg N/ha und Jahr, es gebe einen klaren Antibiotikamissbrauch und die Landwirte würden mit Hormonen legal die Leistungen in die Höhe treiben. Der Professor kritisiert außerdem die Überproduktion von Fleisch in Höhe von 20 % in Deutschland, bei Hähnchen seien es 30 %. „Das ist möglich durch die billigen Futtermittelimporte. Die Regierung darf daher nicht länger Handlanger agrarindustrieller Interessen sein, sie muss die Entwicklung stoppen und aufhören, in „Geheimverhandlungen“ mit den USA über den Freihandel zu reden.“ In Richtung DBV forderte Weiger, der Verband müsse sich endlich zu einer Position bekennen, Agrarindustrie oder bäuerliche Landwirtschaft.


Und sonst?


Für den Deutschen Tierschutzbund sprach Dr. Esther Müller. Ihre Themen waren Überzüchtung, Tiermanipulation und Preisschlachten im Handel. Als Vorbild empfahl die Tierschützerin den Verein Neuland, der seit 25 Jahren zeige, wie man richtig Landwirtschaft betreibt.


Und der AbL-Vorsitzende Bernd Voß verdeutlichte, dass 30 % der Betriebe in den letzten zehn Jahren aufgehört hätten, darunter vor allem die Schweinehalter. „Bei der Agrarreform haben viele Verbände mitgewirkt, die nicht die Sprache der Bauern sprechen und diese nicht vertreten“, so seine Empfindung.





















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