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Mecklenburg-Vorpommern

Dürrefolgen fordern Bauern auch in 2019

Landwirtschafts- und Umweltminister des Landes Mecklenburg-Vorpommern, Till Backhaus, resümierte auf der Jahresabschlusspressekonferenz in Schwerin ein „sehr schwieriges Jahr für die Landwirtschaft“.

Lesezeit: 4 Minuten

Die lange Trockenperiode hat zu erheblichen Ertragseinbußen in allen Kulturen geführt. Bisher habe sich die Wassersituation nicht entscheidend verbessert. „Wir können deshalb davon ausgehen, dass die Landwirte mit erschwerten Ausgangsbedingungen in das neue Erntejahr starten werden“, erklärte Backhaus.

Erhebliche Verluste bei allen Kulturen

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Beim Getreide seien mit 54 Dezitonnen je Hektar Mindererträge von fast 28 % eingefahren worden, so der Minister. Bei Kartoffeln liege das Minus bei 26 %, bei den Zuckerrüben zwischen 15 und 20 %. Ähnlich defizitär sehe es beim Grünland aus. Hier fielen die Erträge sogar nur halb so hoch aus als im Vorjahr. Beim Silomais seien Erträge von nur 40 bis 60 % des mehrjährigen Mittels erreicht worden.

23,3 Millionen Euro Dürrehilfen ausgezahlt

„Der entstandene Futtermangel hat erhebliche negative Auswirkungen auf die Tierproduktion des Landes. Teure Futterzukäufe sind erforderlich, ein Abbau der Tierbestände hat eingesetzt“, resümierte Backhaus. Die Dürrehilfen von Bund und Länder seien deshalb richtig und notwendig gewesen. Bisher wurden mehr als 23,3 Millionen Euro an 396 landwirtschaftliche Betriebe gezahlt. Für weitere 6 Betriebe erfolgt heute noch die Zahlungsanweisung in Höhe von rund 614.000 Euro, so dass mit ca. 24 Millionen Euro mehr als die Hälfte Trockenschadenhilfe als Vorschuss in diesem Jahr gezahlt wurden. Staatliche Hilfen seien aber keine Dauerlösung, betonte Backhaus. „Die Landwirte selbst tragen in ihrer Eigenschaft als Unternehmer zuvorderst die Verantwortung für das betriebliche Risikomanagement.“ sagte er weiter.

Bund prüft verschiedene Sicherungssysteme

Der Bund sei auf der Agrarministerkonferenz gebeten worden, die konkreten Varianten verschiedener Sicherungssysteme mit und ohne staatliche Bezuschussung darzustellen, sagte der Minister. Ein Bericht des Bundeslandwirtschaftsministeriums nennt schon jetzt einen Fördermittelbedarf von 900 Mio. Euro jährlich. Bei einem Fördersatz von 65 % der Versicherungsprämie könnten damit etwa 60 % der Ackerfläche Deutschlands (ohne Sonderkulturen wie Wein oder Obst) abgesichert werden. „Diese Zahlen macht die Dimension deutlich, über die wir gegebenenfalls entscheiden müssen.“

Landwirtschaftsbetriebe investieren weiter

Trotz der angespannten wirtschaftlichen Lage in vielen Landwirtschaftsbetrieben, konnte das Fördergeschehen im Rahmen des Agrarinvestitionsförderprogramms weitgehend an das Niveau des Vorjahres anknüpfen, informierte Minister Backhaus. In 2018 seien 107 Vorhaben mit einem Zuschuss in Höhe von rd. 8,3 Millionen Euro bewilligt worden.

Tierwohl steht bei Investitionen im Fokus

Die Investitionsbereitschaft der Milchviehbetriebe hat Backhaus zufolge wieder leicht zugenommen. Mit 32 bewilligten Vorhaben konnte zwar zahlenmäßig an das Niveau von 2015 angeknüpft werden, jedoch halbierte sich das Investitionsvolumen auf durchschnittlich 122.000 EUR je Vorhaben. „Statt großer baulichen Investitionen im Milchviehbereich, stehen Fütterungstechnik, Verbesserung des Kuhkomforts und Güllewirtschaft im Fokus der Investitionstätigkeiten“, führte er aus. Auch in der Schweine- und der Geflügelhaltung stehe das Tierwohl bei Investitionen im Vordergrund.

Backhaus: ASP-Bedrohung ist allgegenwärtig

Mit Blick auf die Bedrohung durch die Afrikanische Schweinepest (ASP) sagte der Minister, Mecklenburg-Vorpommern sei in höchster Alarmbereitschaft und beobachte das Geschehen in Ost-Europa und Asien sehr genau. Besonders besorgniserregend sei die Lage in Rumänien. Dort habe sich die ASP innerhalb kürzester Zeit massiv in der Hausschweinepopulation ausgebreitet

Land will Trinkwasserversorgung weiter optimieren

Als eine wichtige politische Aufgabe für die kommenden Jahre bezeichnete Minister Backhaus den Schutz der natürlichen Ressourcen, wie Wasser und Boden. Als oberste Wasserbehörde des Landes arbeitet sein Ressort unter anderem daran, dass erreichte, hohe Niveau in der Trinkwasserversorgung zu sichern und weiter zu optimieren. Darauf aufbauend soll nun in einem zweiten Teil („Grundsatzplan Trinkwasserversorgung 2040“) speziell die Trinkwasserversorgungssituation bewertet werden „Im Rahmen dieser Bewertung möchten wir auch den zukünftigen Handlungsbedarf für Investitionen in die öffentliche Trinkwasserversorgung bis 2040 eruieren und Bedarf und Möglichkeiten einer Unterstützung durch das Land prüfen“, unterstrich der Minister.

MV initiiert bundesweite Kartieranleitung Winderosion

Auch im Bodenschutz habe sich im vergangenen Jahr viel getan. Auf Initiative von Mecklenburg-Vorpommern wurden in der Bund/Länder Arbeitsgemeinschaft Bodenschutz (LABO) erstmals bundeinheitliche Regeln für die Dokumentation von Winderosionsereignissen erarbeitet und veröffentlicht.

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