Die EU-Kommission hat die geplanten Entschädigungen für unter der EHEC-Krise leidende Gemüsebauern aufgestockt. Statt der zuvor 150 Mio. Euro hat EU-Agrarkommissar Dacian Ciolos gestern 210 Mio. Euro versprochen, die bis Juli bereitstehen sollen. Auch eine weitere Aufstockung der Summe schloss er nicht aus.

 

EU-Gesundheitskommissar John Dalli hat das deutsche Krisen-Management gestern gelobt. Die Behörden hätten alles richtig gemacht, sagte er gestern in Berlin. Dalli verteidigte die frühzeitige Warnung vor Gurken aus Spanien. Die Behörden hätten die Warnung herausgeben müssen. Bevor man über das Krisenmanagement streite, solle man erst einmal die Krise bewältigen, forderte der EU-Kommissar. Er habe den Eindruck, dass die zuständigen Minister in Deutschland daran hart arbeiteten. Entscheidend seien Kooperation und Koordination zwischen allen Beteiligten.

 

Der niedersächsische Landwirtschaftsminister Gert Lindemann hat unterdessen seine Warnung vor dem Verzehr von Sprossen aus einem Betrieb in Bienenbüttel verteidigt. Der Verdacht erhärte sich weiterhin, auch wenn der bakterielle Nachweis nach 32 von 40 untersuchten Proben immer noch fehle. Zuletzt war bekannt geworden, dass drei Mitarbeiter des Betriebes mit EHEC-Bakterien infiziert waren.