Die Ernährungsindustrie erwirtschaftete im Juli 2017 einen Umsatz von 14,5 Mrd. Euro und damit ein Plus von + 6,6 % im Vergleich zum Vorjahr. Durch die steigende Entwicklung der Verkaufspreise um + 4,7 % im Inland und + 4,1 % im Ausland, legte der Absatz um + 2,1 % zu. Ebenso ist der Export im Juli um + 3,9 % im Vorjahresvergleich auf einen Wert von 4,8 Mrd. Euro gewachsen.
Die gute Stimmung und der Wachstumstrend der Branche setzten Anreize, die Lebensmittelproduktion zu erhöhen: Im Vergleich zum Juli 2016 steigerte sich so der saison- und kalenderbereinigte Produktionsindex um + 2,1 %.
Verbesserte Wachstumschancen für die Ernährungsindustrie sorgen damit für eine wettbewerbsfähige und stabile Lebensmittelproduktion, erklärt die Bundesvereinigung der Deutschen Ernährungswirtschaft weiter. Ein vielfältiges, bedarfsgerechtes und qualitativ hochwertiges Produktangebot werde dadurch möglich. Damit Verbraucher auch zukünftig davon profitieren können, sei der Ausbau der nationalen und internationalen Wettbewerbsfähigkeit z.B. durch weiteren Bürokratieabbau und die Erschließung neuer Absatz- und Wertschöpfungspotenziale von großer Bedeutung.
Agrarrohstoffmärkte
Die Preise an den Agrarrohstoffmärkten sind durch die Entwicklung von Angebot und Nachfrage bedingt. Preisschwankungen können beispielsweise auf wechselnde Ernteerträge aufgrund von Witterungsbedingungen, aber auch auf Wechselkursschwankungen, zurückgehen. Angebotsbedingt, gab es im August eine Entspannung auf den Rohstoffmärkten. Gegenüber dem Vorjahr reduzierte sich der HWWI-Rohstoffpreisindex für Nahrungs- und Genussmittel um - 11,8 %. Im Vormonatsvergleich fiel der Rückgang mit - 6,0 % weniger stark aus. Die Preise der Agrarrohstoffe sind aufgrund des hohen Wettbewerbsdrucks einer der wichtigsten Kostenfaktoren in der Lebensmittelherstellung.
Ausblick: Geschäftsklima
Der monatlich erscheinende Ifo-Geschäftsklimaindex ist ein Indikator für die Stimmung und Erwartungen der Ernährungsindustrie. Im September 2017 sank das Geschäftsklima erneut, allerdings nur leicht um einen Punkt. Der Rückgang stützt sich auf eine Abnahme der Geschäftserwartungen für die kommenden sechs Monate.
Dafür entwickelte sich die Beurteilung der Nachfrage und Produktion besonders positiv. Pessimistischer zeigten sich die Unternehmer aber in Bezug auf die Erwartungen an die Exporte für die nächsten 3 Monate. Trotzdem verbleiben diese über ihrem Vorjahresniveau. Für die gegenwärtige Ertragslage, als auch die zukünftige Entwicklung wird im Vergleich zum Vorjahr eine Verbesserung berichtet.
Konsumklima und Verbraucherpreise
Im September stieg das Konsumklima in Deutschland um +0,1 auf 10,9 Punkte. Ausschlaggebend sind die positiven Konjunktur- und weiterhin hohen Einkommenserwartungen der Verbraucher. Auch die gute Situation auf dem Arbeitsmarkt förderte die Kauflaune und Zahlungsbereitschaft der Kunden. Auch der Konsum qualitativ höherwertiger Produkte liegt weiter im Trend. Während im Vormonatsvergleich die Verbraucherpreise um + 0,1 % stiegen, sanken die Lebensmittelpreise um - 0,2 %. Im Vergleich zum Vorjahr, stiegen die Preise um + 1,8 % bzw. um + 2,8 %.