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Es fehlt ein Vertrag für die Zukunft!

Ein Streitpunkt von Landesbischof Prof. Dr. Heinrich Bedford-Strohm, neuer Vorsitzender des Rates der EKD. Die Landwirtschaft ist der Lebensbereich, der am unmittelbarsten mit der Natur verbunden und von ihr abhängig ist.

Lesezeit: 3 Minuten

Ein Streitpunkt von Landesbischof Prof. Dr. Heinrich Bedford-Strohm, neuer Vorsitzender des Rates der EKD.


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Die Landwirtschaft ist der Lebensbereich, der am unmittelbarsten mit der Natur verbunden und von ihr abhängig ist. Zugleich stellt sie die grundlegendste ökonomische Aktivität des Menschen dar, nämlich die Sicherung der Ernährung.


Diese existenzielle Erfahrung des täglichen Ringens um Nahrung als Überlebensgrundlage ist uns in Deutschland nicht mehr präsent. Wir sind gewohnt aus dem Vollen zu schöpfen, weil Lebensmittel reichlich und billig zur Verfügung stehen. Das betrifft auch die tierischen Erzeugnisse.


Die Bitte um das „täglich Brot“ schließt auch Milch, Käse, Eier, Wurst und Fleisch mit ein. Daraus ergibt sich die Frage nach dem Umgang mit den Tieren als die uns anvertrauten Mitgeschöpfe. Werden diese in der Landwirtschaft noch als Mitgeschöpfe wahrgenommen oder ausschließlich als Produktionsfaktor gesehen? Hier stehen Züchtung, Wissenschaft, Ernährungswirtschaft, Politik und Landwirtschaft gemeinsam in der Verantwortung, neue Wege zu erkunden, die Haltungsbedingungen so weiter zu entwickeln, dass diese den Bedürfnissen der Tiere mehr Rechnung tragen.


Der einzelne Landwirt kann nicht alleine zur Rechenschaft gezogen werden für Entwicklungen, die gesamtgesellschaftlich bedingt sind. Das gilt es auch innerhalb der öffentlichen Diskussion noch stärker herauszustellen: Kein Landwirt hält Tiere, um sie zu quälen!


Angesichts der aktuellen Debatten brauchen wir einen gesellschaftlichen Diskurs darüber, welchen Stellenwert unser tägliches Brot für uns hat. Daraus abgeleitet müssen wir dann die Spannungsfelder zwischen Arbeitsbelastung und betrieblicher Existenzsicherung auf der einen Seite sowie Marktdruck des Handels und ethischen Erwartungen der Gesellschaft auf der anderen Seite neu in Einklang bringen. Dabei werden bestimmte produktionstechnische und wirtschaftliche Entwicklungen, wie z.B. Betriebseinheiten mit immer größeren Tierbeständen oder einseitige Zuchtausrichtungen, an gesellschaftliche Akzeptanzgrenzen stoßen.


Ergebnis eines solchen Diskurses könnte eine Art Gesellschaftsvertrag sein, der die Zukunft der landwirtschaftlichen Tierhaltung mit den unterschiedlichen gesellschaftlichen Verantwortungsbereichen beschreibt. Dieser könnte die Landwirtschaft aber auch Politik, Handel und uns alle als Verbraucher auf ethisch begründete Leitlinien verpflichten.


top agrar-Rubrik "Der Blick von außen"


Dieser Text stammt aus der Rubrik "Der Blick von außen", die jeden Monat in der top agrar-Heftausgabe erscheint. Der Streitpunkt zeigt, wie die Landwirtschaft von außen gesehen wird und ist nicht die Meinung der Redaktion. Wie stehen Sie dazu? Wir freuen uns auf Ihren Kommentar unten.



Zum Streitpunkt der letzten Ausgabe:

Trendforscher mahnt: „Sie sollten den Trend nicht verpassen!“ (27.11.2014)

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