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Europas Bauern investieren trotz unterschiedlicher Geschäftsentwicklungen

Die europäische Landwirtschaft ist trotz uneinheitlicher Geschäftsentwicklungen insgesamt weiterhin von einem hohen Investitionsniveau gekennzeichnet: Während Landwirte in Deutschland und Frankreich vermehrt Investitionen planen und in Polen die Investitionsbereitschaft stabil ist, schränken Betriebsleiter in Großbritannien die Investitionstätigkeit ein.

Lesezeit: 4 Minuten

Die europäische Landwirtschaft ist trotz uneinheitlicher Geschäftsentwicklungen insgesamt weiterhin von einem hohen Investitionsniveau gekennzeichnet: Während Landwirte in Deutschland und Frankreich vermehrt Investitionen planen und in Polen die Investitionsbereitschaft stabil ist, schränken Betriebsleiter in Großbritannien die Investitionstätigkeit ein. Dies zeigen die Ergebnisse des DLG-Trendmonitors Europa vom Frühjahr 2013.

 

Die deutschen Landwirte beurteilen demnach ihre aktuelle Geschäftslage so gut wie noch nie und sind optimistisch für die Geschäftsentwicklung in den kommenden zwölf Monaten. Auch die Investitionspläne nehmen deutlich zu: „Die Investitionsneigung der deutschen Landwirte hat um acht Prozentpunkte gegenüber dem Herbst 2012 auf jetzt 57 Prozentpunkte zugelegt und damit den Höchstwert von der Frühjahrsbefragung im Boomjahr 2008 fast wieder erreicht“, erklärte DLG-Fachgebietsleiter Dr. Achim Schaffner am 18. April in Osnabrück.

 

Der Ökonom führt diese sehr positive Entwicklung in Deutschland auf das hohe Preisniveau für Getreide- und Ölsaaten und auf die seit dem Herbst 2012 sinkenden Preise für Futtermittel zurück. Positiv wirke sich zudem aus, dass sich der Zugang zu Krediten mit günstigen Finanzierungsbedingungen gegenüber dem Herbst 2012 weiter verbessert hat. Die Landwirte nutzen die günstigen Investitionsbedingungen konsequent für die Betriebsentwicklung. Hauptziel der Investitionen ist für die Landwirte in Deutschland die Verbesserung der Wirtschaftlichkeit durch Senkung der Stückkosten.


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Unterschiedliche Ergebnisse in Europa


Wie die Befragung zeigt, sind die aktuellen Bedingungen für die Landwirte in Europa allerdings sehr unterschiedlich. Konnte in den letzten Jahren ein nahezu identischer Verlauf bei der Beurteilung der aktuellen Geschäftslage und über die erwartete Geschäftsentwicklung beobachtet werden, wenngleich auf unterschiedlichen Niveaus, weichen sie bei der aktuellen Befragung deutlich voneinander ab:


  • Für die polnischen Landwirte zeigt sich ein ähnlicher Verlauf wie für die deutschen Landwirte. Auch sie profitieren von den aktuellen Marktentwicklungen. Sowohl die Beurteilung der aktuellen Geschäftslage als auch die Geschäftsaussichten haben sich weiter aufgehellt. Die Investitionsbereitschaft liegt stabil bei 55 Prozentpunkten auf hohem Niveau. Die befragten polnischen Landwirte befinden sich auf Expansionskurs: Hauptgrund für Investitionen ist die Erweiterung bestehender Kapazitäten.
  • Die französischen Landwirte schätzen ihre aktuelle Geschäftslage als stabil ein, sind für die Erwartungen an die Geschäftsentwicklungen aber weniger optimistisch als im Herbst 2012. Die Landwirte befürchten wirtschaftliche Nachteile durch die derzeit diskutierten zusätzlichen Produktionsauflagen zur Umsetzung der EU-Wasserrahmenrichtlinie. Zudem ist die Lage der Tierhalter schwierig. Dennoch hat die Investitionsbereitschaft moderat um zwei Prozentpunkte auf nun 37 Prozentpunkte zugenommen. Damit steigt die Investitionsbereitschaft in Frankreich seit der Frühjahrsbefragung 2010 kontinuierlich. Die französischen Betriebsleiter holen aufgeschobene Investitionen nach und erweitern ihre Kapazitäten.
  • Die Landwirte in Großbritannien, die stabil durch die Niedrigpreisphase der Jahre 2008/2009 gekommen sind, befinden sich gegenwärtig in einer schwierigen Situation. Dies zeigt sich deutlich in der Beurteilung der Geschäftslage und bei den Erwartungen an die Geschäftsentwicklung: Sowohl die Beurteilung der aktuellen Geschäftslage als auch die Erwartungen an die Geschäftsentwicklung haben sich abgekühlt.



    Die Investitionsbereitschaft ist von 40 Prozentpunkten im Herbst 2012 auf jetzt 25 Prozentpunkte eingebrochen. Die Gründe hierfür sind unter anderem in den schlechten Erntebedingungen 2012 mit Mindererträgen und schlechten Qualitäten sowie in den schlechten Aussaatbedingungen im Herbst 2012 zu sehen. Auch die Tierhalter sind aufgrund eines hohen Zukaufbedarfs bei Futtermitteln und hohen Futterkosten unter Druck. Für die Landwirte in Großbritannien steht die Liquiditätssicherung oben an, was wenig Raum für Investitionen lässt.



Verschiebung bei den Investitionsbereichen in Deutschland


Verschiebungen zeigen sich bei den Investitionsbereichen: Die deutschen Landwirte wollen 47 % der geplanten Investitionssumme in die Außenwirtschaft investieren. Dies ist gegenüber der Herbstbefragung eine Zunahme um 4 %. In die Innenwirtschaft sollen 42 % der geplanten Investitionen fließen (gleicher Stand wie bei der Herbstbefragung 2012). 11 % der Investitionen sollen in die Bioenergie fließen, das ist ein Rückgang um 4 % gegenüber dem Herbst 2012. (ad)


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