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Fachleute bestätigen Wolfsnachweis in Rietberg

Ja, auf dem Video vom Wochenende ist ein Wolf in Rietberg (Kreis Gütersloh) zu sehen. Das hat LUPUS – das Institut für Wolfsmonitoring und -forschung in Deutschlandjetzt bestätigt. Parallel hatte ein Wolfsberater im Auftrag des Landesamtes LANUV die Spuren vor Ort untersucht.

Lesezeit: 4 Minuten

Ja, auf dem Video vom Wochenende ist ein Wolf in Rietberg (Kreis Gütersloh) zu sehen. Das hat LUPUS – das Institut für Wolfsmonitoring und -forschung in Deutschlandjetzt bestätigt. Parallel hatte ein Wolfsberater im Auftrag des Landesamtes LANUV die Spuren vor Ort untersucht. Es soll sich demnach um ein Wolf-Jungtier gehandelt haben.



Mit seiner Rückkehr des Wolfes beschäftigt sich das Land schon seit 2010. In einem beim LANUV eingerichteten Arbeitskreis "Wolf in NRW" erarbeiten Wissenschaftler, Naturschützer, Jäger, Schafhalter, Forstleute und Behörden ein Konzept für den Fall der eigenständigen Rückkehr des Wolfes und tauschen unterschiedliche Interessen aus.


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Das Land hat auf Anregung des Arbeitskreises ein Verfahren für die Entschädigung von Nutztierrissen entwickelt und Wolfsberaterinnen sowie Wolfsberater ausgebildet. Zwei vom Land finanzierte "Herdenschutzset" mit Elektronetzen für die schnelle Sicherung von Schafherden bei einem möglichen Wolfsbesuch sind vom Arbeitskreis ebenfalls auf den Weg gebracht worden. Ein Aussetzen von Wölfen ist nicht vorgesehen, teilt das Düsseldorfer Agrarministerium mit.


Die Rückkehr des Wolfes stelle für eine dicht besiedelte Region wie Nordrhein-Westfalen auch eine Herausforderung dar, denn die Menschen müssen nach mehr als einem Jahrhundert wieder lernen, mit dem Wolf zu leben, so das Ministerium weiter. "In Deutschland genießt der Wolf den höchst möglichen Schutzstatus nach dem Bundesnaturschutzgesetz. Die Jagd auf Wölfe ist daher verboten", erläuterte Dr. Matthias Kaiser, Leiter der im LANUV angesiedelten Arbeitsgruppe "Wolf in NRW".


"Der Wolf wurde im 19. Jahrhundert in nahezu allen Regionen vor allem durch menschliche Bejagung stark dezimiert, in West- und Mitteleuropa fast vollständig ausgerottet. Seit Ende des 20. Jahrhunderts steht der Wolf unter internationalem Schutz und die Bestände erholen sich teilweise."


Wolf meidet den Menschen


Aus den Erfahrungen der letzten Jahrzehnte kann festgestellt werden, dass Angriffe von gesunden freilebenden Wölfen auf Menschen in Deutschland nicht dokumentiert sind, heißt es weiter. "Wölfe sind extrem scheu" sagte Dr. Kaiser "und meiden üblicherweise den Menschen, wie auch das Video des Jung-Wolfes in Gütersloh zeigt. Der Wolf fühlt sich erkennbar unwohl in der Situation und versucht wegzulaufen." Der im Forstamt Ostwestfalen Lippe für das Thema Wolf zuständige Revierförster Dieter Wortmeier ergänzte: "Es ist überaus selten, dass Spaziergänger einen Wolf aus der Nähe zu Gesicht bekommen." Falls es doch dazu kommen sollte, werden folgende Verhaltensregeln empfohlen: 

  • Nicht versuchen, Wölfe anzufassen oder zu füttern.
  • Nicht weglaufen, sondern stehen bleiben.
  • Langsam zurückziehen, wenn man den Abstand vergrößern will.
  • Man kann einen Wolf vertreiben, indem man ihn laut anspricht, in die Hände klatscht und mit den Armen winkt.
  • Bei eventuellen Sichtungen eines Wolfes, diese direkt an die zuständigen Behörden oder den zuständigen regionalen Wolfsberatern melden.
Beim Landesumweltamt (LANUV) können rund um die Uhr alle Luchs- und Wolfssichtungen gemeldet werden unter 02361-305-0. Außerhalb der Geschäftszeiten und am Wochenende bei der Nachrichtenbereitschaftszentrale des LANUV unter 0201-714488.


Letzter Wolf in NRW wurde 1835 erlegt


Auf dem Gebiet des heutigen Nordrhein-Westfalen galt der Wolf seit Mitte des 19. Jahrhunderts als ausgerottet. Ein genaues Aussterbejahr lässt sich allerdings nicht mehr genau rekonstruieren. 1835 wurde in Ascheberg-Herbern (Westfalen) das letzte Mal die Erlegung eines Wolfes auf dem Gebiet des heutigen NRW dokumentiert, im Rheinland Ende des 18. Jahrhunderts bei Hilden. Aus dem Winter 1963/1964 soll es einen Abschuss eines einzelnen Wolfes in NRW bei Bergheim gegeben haben. Über die Herkunft des Tieres ist hingegen nichts bekannt.


Der erste belegte Wolfsnachweis konnte 2009 bestätigt werden, als ein Wolf aus Nordhessen die Grenze von NRW (Kreis Höxter) überquerte. Dieser Wolfsrüde hatte seit 2006 im Reinhardswald in Hessen gelebt und war im April 2011 tot aufgefunden worden.


Weitere Informationen zum Wolf, Video, Kontaktadressen und ein Faltblatt sind zu finden unter: www.wolf.nrw.de


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