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Fall in Niedersachsen befeuert die Debatte um den Wolf

Die FDP unterstützt die CDU/CSU bei ihrer Forderung nach einer Aufweichung des Schutzstatus für den Wolf. Die Grünen warnen indes vor einer Bejagung. Der mögliche Wolfsbiss in Niedersachsen heizt die Debatte weiter an.

Lesezeit: 3 Minuten

Die FDP unterstützt den Vorstoß der Union für eine härtere Gangart gegenüber dem Wolf. "Nachdem offenbar erstmals seit Jahrzehnten in Deutschland ein Wolf einen Menschen angegriffen hat, muss bei diesem Thema endlich gehandelt werden“, sagte der Agrarsprecher der FDP im Bundestag Dr. Gero Hocker. Die Fraktion will wie die CDU/CSU Fraktion erreichen, dass der Schutzstatus für den Wolf in der EU von „streng geschützt“ in „geschützt“ geändert wird.

Die Schweiz hatte bereits im August 2018 einen Antrag gestellt, genau diese Umwidmung vorzunehmen. Bisher ist sie damit nicht durchgedrungen. Selbst ein Kompromissvorschlag der EU-Kommission, der die Abstimmung über eine Änderung des Schutzstatus verschieben wollte, bis aktuellere Informationen über den Erhaltungszustand des Wolfes in der gesamten Union vorliegen, fand keine Mehrheit unter den Staaten, heißt es in einer Antwort des Bundesumweltministeriums (BMU) auf eine kleine Anfrage der FDP, die top agrar vorliegt. Deutschland hatte sich in der Frage bei der Abstimmung enthalten, weil die beiden beteiligten Ministerien für Umwelt und Landwirtschaft unterschiedlicher Meinung dazu sind. „Was Landwirtschaftsministerin Klöckner und Umweltministerin Schulze bisher tun, ist ausweichen, verweisen, wegdelegieren anstatt pragmatische Lösungsvorschläge zu finden“, kritisierte Hocker.

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Die FDP fordert auch den Wolf ins Jagdrecht aufzunehmen, „um die sich exponentiell vergrößernde Gesamtpopulation managen zu können“, sagte Hocker. Im Falle des möglichen Wolfsbiss in Niedersachsen müsse der niedersächsische Umweltminister Olaf Lies erlassen, dass das Tier fachgerecht geschossen werde, so Hocker weiter.

Noch gibt es allerdings keine offizielle Bestätigung, dass es sich bei dem Biss um einen Wolf handelte. Die genommenen Proben sind am Donnerstag an das Senckenberg-Institut im hessischen Gelnhausen geschickt worden. Das Institut will das Ergebnis bis Mitte der Woche vorlegen, hieß es in Hannover.

Die Grünen warnen indes vor einer Bejagung von Wölfen. „Die Zahl der Wölfe ist noch weit davon entfernt, dass man in die Bestände eingreifen müsste“, sagte der Grünen-Bundesvorsitzende Robert Habeck der Neuen Osnabrücker Zeitung. Verhaltensauffällige Tiere könnten bereits nach heutigen Regeln in Einzelfällen erlegt werden, „also etwa Wölfe, die die natürliche Scheu verloren haben“, sagte Habeck.

Für Habeck ist Deutschland ein wichtiger Lebensraum für den Wolf: „Raubtiere gehören zur Natur dazu. Wenn wir alle Tiere, die uns Probleme bereiten, ausrotten wollen, dann hätten wir keine Biber, keine Fischotter und keine Kormorane mehr“, sagte er. Den Herdenschutz bezeichnete Habeck allerdings als „in der Tat eine Herausforderung“. Hier müsse es einen funktionierenden Ausgleich geben zwischen dem Schutz des Wolfes und den Interessen der Schäfer. Dort wo Wölfe regelmäßig auftreten, müsste man Schafherden einzäunen, um Konflikte zu minimieren, sagte Habeck.

Im niedersächsischen Steinfeld war am Dienstag ein Gemeindearbeiter nach eigener Schilderung von einem Wolf in die Hand gebissen worden. Zufällig am gleichen Tag hatte die CDU/CSU-Fraktion im Bundestag ein Positionspapier zum Wolf verabschiedet und darin unter anderem gefordert, den Schutzstatus von Wölfen zu senken.

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