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Greenpeace dramatisiert Rückstandsfunde auf Apfelplantagen

Medienwirksam hat Greenpeace diese Woche verkündet, dass Apfelplantagen europaweit mit diversen Pestiziden verunreinigt seien. Es ließe sich sogar DDT im Boden nachweisen. Wie der Spiegel nun berichtet, stellen die Umweltschützer die Ergebnisse allerdings dramatischer dar, als sie sind.

Lesezeit: 3 Minuten

Medienwirksam hat Greenpeace diese Woche verkündet, dass Apfelplantagen europaweit mit diversen Pestiziden verunreinigt seien. Es ließe sich sogar DDT im Boden nachweisen. Wie der Spiegel nun berichtet, stellen die Umweltschützer die Ergebnisse allerdings dramatischer dar, als sie sind.


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"Industrielle Apfelproduktion setzt gefährliche Pestizide ein"


Die Organisation hat 36 Wasser- und 49 Bodenproben von konventionell bewirtschafteten Ackerflächen in zwölf europäischen Ländern gezogen. In 64 Analysen habe man dann Rückstände von Pflanzenschutzmitteln gefunden, über die Hälfte sei mehrfach belastet. Den Negativrekord bei der Auswertung hielt eine Probe, in der 13 verschiedene Pestizide gleichzeitig zu finden waren. Insgesamt fanden die Tester 53 verschiedene Pflanzenschutzmittel, 46 davon sind in der EU zugelassen.


Auch jeweils fünf Wasser- und Bodenproben aus Deutschland wurden untersucht. Sie alle stammen aus dem Alten Land an der Elbe bei Hamburg. Sieben von ihnen seien belastet gewesen. Unter den festgestellten Chemikalien waren laut Greenpeace das längst verbotene DDT, das für Regenwürmer giftige Fungizid Carbendazim und das Insektizid Imidacloprid, das Bienen schaden könne.


Laut Greenpeace setzt die „industrielle Apfelproduktion“ also nach wie vor gefährliche Pestizide ein, die Umwelt und Verbraucher schädigen können.


Neutral betrachtet


Wie Spiegel Online nun dazu berichtet, verschweigt Greenpace aber, dass Äpfel aus der EU im Vergleich zu anderem Obst und Gemüse nur sehr gering mit Pestiziden belastet sind. Die Konzentrationen lägen deutlich unter den für Lebensmittel zulässigen Grenzwerten.


Bei genauer Betrachtung zeige die Greenpeace-Studie sogar, dass Landwirte Pflanzenschutzmittel überwiegend gesetzeskonform anwenden. Das Bundesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit (BVL) habe sich die Ergebnisse aus dem Alten Land aktuell angeschaut. Die gemessenen Konzentrationen der zugelassenen Wirkstoffe im Boden lägen - in den meisten Fällen sehr deutlich - unter den für Regenwürmer schädlichen Konzentrationen, schreibt das Bundesamt Spiegel Online. "Nachteilige Auswirkungen auf Bodenorganismen sind nicht zu erwarten."


Ähnliches gilt für drei inzwischen verbotene Stoffe, die im Alten Land nachgewiesen werden konnten. So war die DDT-Konzentration in den Bodenproben beispielsweise deutlich geringer als der Grenzwert für Kinderspielplätze. Zum Vergleich: Dort sind laut BVL 40 Milligramm pro Kilogramm Boden erlaubt, im Alten Land waren es maximal 0,184 Milligramm.


Auch die gemessenen Werte an Carbendazim können laut BVL als unkritisch für Bodenorganismen gesehen werden. Wahrscheinlich sei das von Greenpeace nachgewiesene Carbendazim beim Abbau eines weiteren, zugelassenen Pestizids entstanden, schreibt auch Greenpeace.


Das dritte im Alten Land entdeckte verbotene Mittel, Fluquinconazole, stammt mit großer Sicherheit aus früheren Anwendungen. Der Stoff war bis 2011 zugelassen und durfte noch bis 2013 verbraucht werden. Auch diese Konzentrationen seien unkritisch, so das Urteil des Bundesamtes.


Europaweit ergibt sich ein ähnliches Bild: Hier kam das Pilzbekämpfungsmittel Boscalid (38 % aller Proben) am häufigsten vor. Die gemessene Maximalkonzentration liegt laut BVL in der gleichen Größenordnung wie jener Wert, der für Regenwürmer als unbedenklich gilt.


Greenpeace will das allerdings nicht hören. "Gefährliche Pestizide gehören nicht auf den Acker", so das Urteil. Die Umweltschutzorganisation plädiert für natürliche Methoden der Schädlingskontrolle.

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