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Großdemo des BDM in Brüssel

In Brüssel sind heute tausende Bauern auf der Straße, um für bessere Preise und Marktmaßnahmen der EU zu protestieren. Die Mehrheit der deutschen Teilnehmer kommt vom BDM. Eine Straße weiter hat der europäische Bauern- und Genossenschaftsverband COPA/COGECA seine Demo abgehalten.

Lesezeit: 4 Minuten

In Brüssel sind heute laut BDM-Angaben 6000 Bauern mit 2000 Schleppern auf der Straße, um für bessere Preise und Marktmaßnahmen der EU zu protestieren. Die Mehrheit der deutschen Teilnehmer kommt vom BDM. Eine Straße weiter hat der europäische Bauern- und Genossenschaftsverband COPA/COGECA seine Demo abgehalten.


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Auf dem Weg ins Brüsseler EU-Viertel haben die Bauern mit ihren Traktoren bereits erhebliche Verkehrsbehinderungen auf belgischen Autobahnen und Nationalstraßen verursacht. Die Staus sollen eine Gesamtlänge von rund 140 Kilometern gehabt haben.


Die Milchbauern des Netzwerkes European Milk Board (EMB) und in Via Campesina wollen die derzeitigen Milchüberschüsse am Markt durch eine politisch koordinierte kurzfristige Drosselung der Milcherzeugung auf den Höfen abbauen, berichtet dazu die AbL. „Wir wollen runter vom Überschuss, damit wir aus dem existenzbedrohlichen Preistief herauskommen", erklärt Ottmar Ilchmann, stellvertretender Vorsitzender der AbL und Milchbauer aus Ostfriesland.


Milcherzeugung zu diesen Tiefstpreisen zerstört seiner Meinung nach wirtschaftliche Substanz auf den Betrieben und richte sich gegen eine umwelt- und tiergerechte Landwirtschaft. "Wir stehen für eine gesellschaftlich akzeptierte Landwirtschaft. Das fordern wir auch von unseren Agrarministern. Wer sich jetzt noch gegen eine europaweit koordinierte Mengenreduzierung ausspricht, der treibt Tausende Familienbetriebe in den Ruin“, so Ilchmann.


Im Unterschied dazu fordere die Vereinigung der Europäischen Bauernverbände und Genossenschaften COPA-COGECA, zu der auch der Deutsche Bauernverband gehöre, eine noch stärkere Ausrichtung der europäischen Land- und Ernährungswirtschaft auf Exporte in andere Kontinente, so Ilchmann weiter. Von der EU und den Mitgliedstaaten forderten sie mehr Geld, Einsatz und den Abschluss von Freihandelsabkommen, damit hiesige Exportmolkereien noch mehr Milchpulver, Butter und Standardkäse in Drittländer exportieren können.



BDM empfiehlt sein Marktverantwortungsprogramm (MVP)


Die mehreren tausend Milcherzeuger fordern laut dem BDM keine Subventionen, sondern den Einsatz eines Kriseninstruments, das eine Reduktion der Milchmenge in Krisenzeiten umsetzt. „Der EU-Milchmarkt ist überschwemmt, die Preise stürzen ab. In einigen Ländern sind sie schon nah an der 20 Cent-Marke. Ohne eine Reduktion der Produktion wird sich der Markt weiter rapide verschlechtern“, verweist der Vorsitzende des European Milk Board (EMB), Romuald Schaber, auf die Notwendigkeit eines EU-weiten Produktionsrückgangs.

 

Zum Einsatz könnte dabei das Marktverantwortungsprogramm (MVP) kommen, das unter anderem Bonuszahlungen für freiwillige Produktionskürzungen der Erzeuger vorsieht, so Schaber weiter. Auch seine Kollegen unter anderem aus Frankreich, den Niederlanden, Belgien, Dänemark, Italien und Spanien verlangen heute in Brüssel von den EU-Agrarministern, dass jene gemeinsam schnell und vernünftig handeln. Nationale Ansätze können die Lage nicht stabilisieren.

 

Das zeigten laut BDM auch die seit vielen Monaten andauernden Proteste in den einzelnen europäischen Staaten. So konnte beispielsweise weder die Zusicherung eines unrealistischen Mindestgarantiepreises in Frankreich, noch das Versprechen von 300 Euro je Kuh in Spanien die Situation in den Ländern entspannen. „EU-weit hat die Politik eine starke Exportorientierung mit Mengenanstieg verfolgt. Das ist absolut schief gegangen und muss nun auch auf EU- Ebene wieder korrigiert werden. Alleine können die Länder hier keine nachhaltigen Lösungen fahren“, so Schaber.


Insbesondere EU-Agrarkommissar Phil Hogan und der deutsche Agrarminister Christian Schmidt müssten hier ihre sperrige Haltung aufgeben. Denn die Maßnahmen, wie beispielsweise die private Lagerhaltung, die man seit letztem Jahr einsetzt, hätten angesichts eines weltweit überfluteten Milchmarktes keine stabilisierende Wirkung erzielen können. Auch aus anderen Bereichen wird die Kritik nach BDM-Ansicht an der aktuellen marktliberalen Exportpolitik immer lauter. So forderten viele Verbraucher und unter anderem auch Tierarztverbände Produktionsbegrenzungen, um das Tierwohl und eine ökologische Nachhaltigkeit gewährleisten zu können.


Auf besonderen Wunsch unserer Leser finden Sie die COPA/COGECA-Pressemeldung nicht mehr hier unter der Großdemo-Meldung, sondern in einemeigenen Onlineeintrag...

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