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Grüne wollen ihre Position zur Gentechnik hinterfragen

Die Grünen wollen in ihrer am Wochenende startenden Programmdebatte ihre kompromisslose Ablehnung der Grünen Gentechnik hinterfragen. Die beiden neuen Parteivorsitzenden Annalena Baerbock und Robert Habeck geben dafür eine ungewöhnlich offene Formulierung vor. In der Partei regt sich aber schon Widerstand.

Lesezeit: 3 Minuten

Die Grünen wollen in ihrer am Wochenende startenden Programmdebatte ihre kompromisslose Ablehnung der Grünen Gentechnik hinterfragen. Die beiden neuen Parteivorsitzenden Annalena Baerbock und Robert Habeck geben dafür eine ungewöhnlich offene Formulierung vor.In der Partei regt sich aber schon Widerstand.


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Die Grünen wollen sich ein neues Grundsatzprogramm geben. Die Debatte darüber soll am Wochenende bei einem Startkonvent in Berlin beginnen. Die neue Parteispitze aus Annalena Baerbock und Robert Habeck, die seit Ende Januar im Amt ist, überrascht zum Auftakt mit dem Vorschlag für eine Öffnung der Partei für die Grüne Gentechnik.


In einem Auftaktpapier zum Konvent, das Spiegel Online vorliegt, hinterfragen Baerbock und Habeck die restriktive Grüne Position zum Einsatz der Gentechnik in der Landwirtschaft. Man müsse sich überlegen, ob neue Technologien nicht auch helfen könnten, die Versorgung mit Nahrungsmitteln gerade dort zu garantieren, wo Klimawandel für immer weniger Regen sorge, zitiert Spiegel Online aus dem Papier. Zwar wird die Ablehnung gentechnisch veränderter Lebensmittel bekräftigt, aber es wird auch gefragt, ob neue Technologien nicht helfen könnten, trotz ausbleibender Regenfälle und versalzener Böden die Versorgung mit Nahrungsmitteln zu garantieren. Gemeint ist damit wohl die neuere Züchtungsmethode Crispr/Cas. Außerdem wolle man auch über den Einsatz von Gentechnik zur Bekämpfung von Krankheiten eine "offene und faire" Debatte führen, heißt es weiter. Für die Grünen sind dies radikale Überlegungen, die weit von ihren sonst eher konservativen Positionen beim Thema Gentechnik entfernt sind.


Ebner und Häusling widersprechen der Parteispitze


In der Partei gibt es auf Habecks und Baerbocks Vorstoß daher schon den ersten Widerstand. Der Bundestagsabgeordnete Harald Ebner und der EU-Abgeordnete Martin Häusling, widersprechen der Parteispitze, „Was Mittel zur Lösung von Welternährungsfragen und Klimakrise angeht, so zeigen alle Erfahrungen, dass es dazu Gentechnik nicht braucht“, sagte Ebner gegenüber Zeit online. Auch neue Gentechniken seien im Grunde ein Teil der alten Gentechnik, halten Ebner und Häusling dagegen. Bis jetzt habe „die Gentechnik nur dazu geführt, dass wir pestizidresistente Pflanzen haben und der Chemie mehr und nicht weniger Raum gegeben wird“, sagte Häusling. Auch Ebner warnte davor, sich von gentechnisch veränderten Pflanzen eine Wende in der globalen Landwirtschaft zu versprechen. „Pflanzen, die gut mit wenig Regen klarkommen, verspricht die Gentechniklobby schon seit Jahrzehnten ohne Ergebnis“, sagte er.


Die Aussagen zur Gentechnik sind Teil eines Absatzes zum Thema Wissenschaft, den Baerbock und Habeck in ihr Auftaktpapier geschrieben haben. Das Auftaktpapier der Grünen-Chefs gliedert sich in folgende sechs Teilbereiche: Ökologie, Wirtschafts-und Sozialpolitik, Digitalpolitik, Wissenschaft, Außen- und Sicherheitspolitik und Gesellschaft. Im Kapitel zur Ökologie fordern Habeck und Baerbock unter anderem ein sozial-ökologisches Welthandelssystem. Außerdem wollen sie über eine europäische Energieunion und eine ökologische Steuerreform reden.


Das neue Grundsatzprogramm der Grünen soll im Frühjahr 2020 zum 40. Jahrestag der Grünen-Gründung fertig sein. Das letzte Programm der Partei ist 16 Jahre alt. Die Programmdebatte startet offiziell am Freitagabend mit einem das Wochenende über laufenden Konvent und soll dann zwei Jahre dauern.

 

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