Fehlende Klarheit in der Gentechnikpolitik hat FDP-Sprecherin Dr. Christel Happach-Kasan der CSU vorgeworfen. Während sich die Arbeitsgruppe Landwirtschaft der CDU/CSU-Bundestagsfraktion offen gegenüber neuen Züchtungsmethoden zeige und die Entscheidung über den Anbau von gentechnisch veränderten Pflanzen ausschließlich auf der Basis wissenschaftlicher Bewertungen treffen wolle, lehne die CSU-Landtagsfraktion die praktische Nutzung der Grünen Gentechnik ab und beziehe damit eine radikale Gegenposition zur CSU-Landesgruppe in Berlin.
Happach-Kasan: "In München mit einem 10-Punkte-Papier gegen die Biotechnologie wettern und in einem Gemeinschaftspapier mit den anderen Bundesländern ein flammendes Plädoyer für die Grüne Gentechnik abgeben - diese völlig widersprüchlichen Positionen der CSU versteht kein Mensch." Im Koalitionsvertrag von Union und FDP stehe auch kein Anbauverbot für gentechnisch veränderte Pflanzen. Umso überraschender sei es, dass dies jetzt wieder von Teilen der CSU gefordert und somit der Koalitionsvertrag in Frage gestellt werde. "Ganz offensichtlich ist die CSU in dieser Frage heillos zerstritten", so die FDP-Politikerin. Ihrer Ansicht nach wird es höchste Zeit, "dass die CSU für Klarheit in den eigenen Reihen sorgt".