Für die hessische Landwirtschaftsministerin Priska Hinz macht die momentane Preiskrise von Milch und Schweinefleisch deutlich, dass ein Umdenken einsetzen muss. Nicht für alle Betriebe biete eine weitere Öffnung zum Weltmarkt eine wirksame Lösung in der momentanen Krise.
„Gerade auch für viele landwirtschaftlichen Betriebe in Hessen könnte es mittel- und langfristig der bessere Weg sein, mehrere Standbeine aufzubauen, die das wirtschaftliche Überleben auch in Krisenzeiten erleichtern.“, sagte die Ministerin zum Start der Initiative ECHT HESSISCH zur Förderung der Vermarktung regionaler und ökologischer Lebensmittel in Hessen.
Die Voraussetzungen dafür sind ihrer Ansicht nach gut. Denn es gebe immer mehr Verbraucher, die authentische, regionale und auch ökologisch erzeugte Produkte suchen. Kunden, die genau wissen wollen, wer das Lebensmittel wie erzeugt hat, wo und wie geschlachtet und wie verarbeitet wurde.
„Die hessische Landwirtschaft ist vielfältig und hat heute schon unglaublich viele und hochwertige Produkte zu bieten“ betont Landwirtschaftsministerin Priska Hinz. „Wir haben manchmal aber Wissenslücken zwischen Angebot und Nachfrage, die wir schließen wollen. Wir werden die Produzenten und Verarbeiter und dann auch den Handel zusammenbringen und die Vermarktungswege bewusst über die alten Grenzen von „nur regional“ und „nur bio“ hinweg stärken. Das ist unser gemeinsames Ziel“, so Hinz weiter.
Hinter der Aktionsgemeinschaft ECHT HESSISCH stehen die Vereinigung Ökologischer Landbau Hessen e.V. (VÖL), die Vereinigung Hessischer Direktvermarkter e.V. (VHD), die Regio.Marketing GmbH und die Marketinggesellschaft Gutes aus Hessen GmbH. Finanziell unterstützt durch das Hessische Landwirtschaftsministerium werden sie in den nächsten Jahren mit zahlreichen Projekten und Veranstaltungen Erzeuger, Verarbeiter, Händler, Gastronomen und Großküchenleiter zusammenbringen. Sie werden Hilfestellungen für den Aufbau neuer Wertschöpfungsketten geben und neue Vertriebswege für die Direktvermarkter erkunden und fördern.